Düsseldorf. . Vor dem Donnerstagsspiel in der 2. Fußball-Bundesliga beim SV Sandhausen muss Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Oliver Reck die linke Außenverteidigerposition neu besetzen. Christian Weber fällt mit muskulären Problemen aus. Hoffnungen auf einen Start machen sich die 19-jährigen Cristian Ramirez und Samuel Piette.
An „Hokuspokus“, das hat Fortuna Düsseldorfs Interimstrainer Oliver Reck gestern verdeulicht, glaube er nicht. Deshalb verfolgt der ehemalige Bundesliga-Torhüter die kleine Farbendiskussion rund um den Fußball-Zweitligist eher mit Humor. Zu den bisherigen vier „weißen“ Siegen unter Reck gesellt sich am Donnerstag (18.30 Uhr, Hardtwaldstadion, live bei uns im Ticker) ohnehin kein fünfter. Zumindest nicht in der bisherigen Glücksfarbe.
Da der gastgebende SV Sandhausen das weiße Leibchen nebst schwarzer Hose bevorzugt, müssen die Fortunen ihr erstes Ausweichdress heute im Koffer lassen. „In Türkis haben wir gegen Köln eine gute Leistung gezeigt. Und in Ingolstadt gewonnen“, erklärte Coach Reck die Farbenfrage der Abergläubischen vor der Reise in die Rhein-Neckar-Region für beantwortet.
Ein Wunsch der Spieler
Es war übrigens vor dem 3:1 gegen den VfR Aalen am vergangenen Sonntag ein Wunsch der Spieler, doch auch mal in der Arena die weißen Jerseys zu probieren. Seit der Bundesliga-Aufstiegssaison 2011/12 war die Fortuna dort 49-mal in Serie komplett in Rot aufgelaufen. Der Bruch mit der kleinen Tradition sorgte für den höchsten Heimsieg der laufenden Spielzeit.
Allein am Aberglaube macht Coach Reck den kleinen Aufschwung mit zuletzt zwei Erfolgen, einem Remis und 5:2 Treffern freilich nicht fest. „Mut, Entschlossenheit und Siegeswillen müssen wieder her“, sagt Reck. Der eine leichte Euphorie entfacht sieht. Nicht nur innerhalb von Mannschaft und Verein. „Ich spüre eine wieder positive Grundstimmung der Fortuna gegenüber in der Stadt. Das ist eine neue Chance für uns alle.“
Mit Ausnahmen, versteht sich. Christian Weber beispielsweise fällt wegen muskulärer Probleme heute Abend als linker Außenverteidiger aus. Cristian Ramirez wäre die Eins-zu-Eins-Alternative. Wirkte aber bei seiner Einwechslung am Sonntag gegen Aalen nach gut einer Stunde ein wenig neben der Kappe. Es war Ramirez’ erster Pflichtspieleinsatz für Fortuna seit dem 0:3 am 24. November 2013 in Aue. Also seit mehr als viereinhalb Montane.
Reck hat Lob für beide Alternativen übrig
„Cristian brauchte eine gewisse Angewöhnungszeit“, betont Coach Reck, „im Training hat er in den vergangenen Wochen einen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt muss er sich auch im Spiel freischwimmen.“ Dass Reck den 19-jährigen Ecuadorianer von Beginn an bringt, dürfte relativ sicher sein. Auch wenn er im kanadischen Nationalspieler Samuel Piette eine Alternative sieht. „Sam ist vielseitig einsetzbar und könnte die Position ebenfalls bekleiden.“ Der 19-Jährige stieg gestern jedenfalls mit in den Bus gen Sandhausen.
Viel mehr Wechsel sind nicht zu erwarten. „Wir haben ein Team aufgebaut und geformt, das funktioniert und passt. Das reißen wir doch jetzt nicht so einfach grundlegend auseinander“, sagt der Trainer. Schließlich habe man nichts zu verschenken. Und auch eine Pflicht gegenüber den Fortuna-Anhängern. Die Liste der dürftigen bis schwachen Leistungen ist schließlich lang. Da braucht es noch einige gute Partien nebst entsprechendem Resultat, um die breite Fanschar auch für die neue Saison zu begeistern. Ein Umstand, der nicht zu unterschätzen ist. 23 500 Dauerkarten wollen schließlich erst einmal erneut verkauft sein.
- FAKTEN ÜBER DEN SV SANDHAUSEN:
Ausfälle: Mendler (Außenmenismusriss im Knie), Kübler (Sehnenanriss im Fußgelenk), Blum (Bänderanriss im Knie), Stiefler (Adduktorenprobleme).
Form-Quintett: FSV Frankfurt – Sandhausen 0:3, Sandhausen – FC St. Pauli 2:3, Dynamo Dresden – Sandhausen 0:0, Sandhausen – 1. FC Union Berlin 2:1, VfL Bochum – Sandhausen 0:1.
Mögliche Start-Elf (4-4-2): Riemann – Achenbach, Hübner, Olajanbesi, Zimmermann – Uzoma, Tüting, Linsmayer, Thiede – Jovanovic, Adler.
Ausfälle: Weber (muskuläre Probleme), Erat, Lambertz, Latka (alle Muskelfaserriss), Balogun (Mittelfußbruch), Bomheuer (Schulterverletzung), Bellinghausen (Knorpelschaden im Knie), Bolly (muskuläre Probleme).
Form-Quintett: F95 – VfR Aalen 3:1, SC Paderborn – F95 1:2, F95 – FC Ingolstadt 0:0, Fürth – F95 4:1, FSV Frankfurt – F95 0:0.
Mögliche Startelf (4-4-1-1): Giefer – Ramirez, Bodzek, Bruno Soares, Levels – Liendl, Fink, Gartner, Halloran – Benschop – Hoffer.