Düsseldorf. . Nach dem 2:1-Erfolg gegen Paderborn herrscht gelöste Stimmung beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Auch bei den Spielern, die am Freitag passen mussten. Michael Liendl sagt: “Noch sind wir zwar nicht gerettet, allerdings war es ein wichtiger Sieg, um da unten wegzukommen.“
Die Erleichterung war greifbar. Auch heftige Windböen und starke Regenschauer, die gestern die zweite Hälfte des 95-minütigen Vormittagstrainings der Fortuna durchzogen, konnten die gute Laune und die neu gewonnene Lockerheit beim Fußball-Zweitligisten nicht vertreiben. Der überraschend spielstarke 2:1-Sieg in Paderborn hat bei den Flingernern die größten Sorgen vor einem Absturz in den Abstiegskampf verjagt und die Beine merklich gelockert. Auch bei jenen Spielern, die am Freitagabend in der Benteler-Arena nicht auf dem Rasen standen.
Wie Heinrich Schmidtgal. Fortunas vom Verletzungspech verfolgter Außenverteidiger geriet angesichts eines Teileinriss der Muskelhülle im Oberschenkel zum Streichergebnis. „Ich habe mir das Spiel zusammen mit meiner Frau von der Tribüne aus angeschaut. Wir haben die Fahrt nach Paderborn gleich noch mit einem Familienbesuch verbunden“, so Schmidtgal, der bereits am Montag nach zweiwöchiger Verletzungspause erstmals wieder mit den Mannschaftskollegen trainierte.
Elektrotherapie und Lymphdrainage
„Die ersten beiden Trainingseinheiten habe ich gut überstanden. Davor gab es viel Reha. Elektrotherapie, Lymphdrainage“, zählt Schmidtgal auf. Der 28-Jährige kennt die Prozedur bei Physiotherapeut Bernd Restle mittlerweile in- und auswendig. Auf eine Patellasehnenverletzung folgte ein Syndesmosebandriss. Danach warfen ihn „kleinere“ Muskelverletzungen zurück.
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Über eine vollständige Genesung oder gar eine Einsatzchance für das Sonntag-Spiel gegen Aalen zu spekulieren, mache aus seiner Sicht derzeit wenig Sinn.„Ich bin jetzt erst einmal froh, wenn ich die erste Trainingswoche überstehe. Danach sehen wir weiter“, sagt der kasachische Nationalspieler.
Nachhaltig beeindruckt vom Auftritt in Paderborn war Fortunas Mittelfeld-Regisseur Michael Liendl. „Wir hatten in dieser Saison ja schon einige gute Halbzeiten. Das war allerdings unser bislang bestes Spiel über die vollen neunzig Minuten“, bilanzierte der österreichische Winterneuzugang. „Wir haben uns in der Offensive viel zugetraut. Jeder Spieler war aggressiv, mutig, hat sich gut bewegt und den Ball gefordert.“
Gerade letzteres traf in Paderborn auch auf Ben Halloran zu, dem Liendl den Pass in den freien Raum zum Führungstreffer auflegte. „Natürlich war es ein super Pass. Es ist allerdings auch entscheidend, dass sich der Spieler bewegt und der Laufweg stimmt“, so Liendl, der dem Australier bereits in München einen Treffer aufgelegt hatte.
„Noch sind wir zwar nicht gerettet, allerdings war es ein wichtiger Sieg, um da unten wegzukommen. Wenn wir weiter so spielen und an die Leistung aus Paderborn anknüpfen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, sagt Liendl, der sich die neu gewonnene Lockerheit nur allzu gerne bewahren möchte. Diese muss Sonntag aber erst einmal gegen Aalen bestätigt werden.