Düsseldorf. . Unter Interimstrainer Oliver Reck haben die Zweitliga-Fußballer von Fortuna Düsseldorf in Paderborn schon den dritten Auswärtssieg eingefahren. Das wirft vor dem Hintergrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Chefcoach Lorenz-Günther Köstner die Frage auf, ob die Trainerentscheidung im Januar die richtige war.
Oliver Reck lag’s fern, sich nach dem Coup von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf in Paderborn am Freitagabend in den Vordergrund zu rücken. Er hatte nicht mitgespielt. Er wollte keinen imaginären Blumenstrauß. Auf den Vorschlag, man könne den Chef nach drei Auswärtssiegen unter Interimscoach Reck gleich bis zum Sandhausen-Spiel krankschreiben, lächelte der Ex-Torhüter gequält.
Das Thema ist knifflig. Und doch kommt man nach dem erstaunli-chen Auftritt beim Tabellendritten nicht umhin, Zweifel an der Trainerentscheidung vom Jahreswechsel anzumelden. Der Vorstand hatte Recks bedingte Haltbarkeit als Chefcoach, die in Duisburg zuvor schnell abgelaufen war, im Blick. Entschied sich deshalb für den harten Arbeiter Lorenz-Günther Köstner. Dessen dürftige Bilanz: ein (Heim-)Sieg in acht Spielen.
Oliver Reck hat es in Paderborn augenscheinlich geschafft, seine Kicker auf den Gegner und die eigene Gangart exzellent zu fokussieren. Selten präsentierte sich das Team in dieser Saison mutiger. Mit einem Tank voller Energie.
Köstner taucht ab - und verleitet zu Spekulationen
Stellt sich die Frage, ob der Jubel-Abend beim erkrankten Köstner die Genesung oder eher zum Nachdenken angeregt hat. Der Coach ist im heimatlichen Stuttgart abgetaucht. Nicht erreichbar. Was ganz gegen Köstners kommunikative Gepflogenheiten läuft.
Das verleitet zu Spekulationen. Auch darüber, ob sich hinter Köstners kranheitsbedingter Ausfallzeit mehr verbirgt als bisher vermeldet.