Düsseldorf. . Der österreichische Neuzugang Erwin Hoffer hat bisher in allen Partien für Tore und Punkte gesorgt, in denen Interimstrainer Oliver Reck bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hauptverantwortlich an der Seitenlinie stand. Dabei war Hoffer nach seinem Wechsel Ende August aus Neapel zunächst als Fehleinkauf verdächtigt.

In einer alles andere als spektakulären rot-weißen Zweitliga-Saison ist die sportliche Entwicklung von Erwin Hoffer eine bemerkenswerte Geschichte bei Fortuna Düsseldorf. Seit seinem August-Transfer vom italienischen Ex-Meister SSC Neapel zur Fortuna hat der österreichische Ex-Nationalspieler schon die gesamte psychologische Bandbreite des Fußballs durchlebt.

Unter Ex-Cheftrainer Mike Büskens galt der Angreifer unter der Hand bereits als rund 500 000 Euro teurer Fehleinkauf. Wusste bei seinen Starts gegen Dresden (1:1), Paderborn (1:6) und in Aalen (0:1) kaum zu überzeugen. Als Joker taugte Hoffer in Bielefeld (2:4), gegen Frankfurt (0:0), in Ingolstadt (2:1, da allerdings erst in der 89. Minute gekommen) und gegen den Karlsruher SC (0:2) auch nicht.

Treffer im Geschenkemonat

Stellt sich die Frage, warum Hoffer plötzlich unter Interimstrainer Oliver Reck, pünktlich im Geschenkemonat Dezember, aufdrehte. Mittlerweile vier Partien hat der ehemalige Bundesliga-Keeper die Fortuna-Starter in Alleinregie auf den Rasen geschickt. Erst als vorübergehender Büskens-Nachfolger, nun als Köstner-Vertreter. Jeweils einmal traf Hoffer: in Kaiserslautern zum 1:0-Siegtor, in Cottbus beim 3:1 zum Ausgleich, gegen Köln beim 2:3 zum 1:2-Anschluss, in Paderborn dann am Freitagabend wieder zum 2:1-Siegtor.

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Dabei machte Hoffer in Lautern offensiv erst einmal den Alleinunterhalter, bildete in den übrigen drei Partien mit der hängenden Spitze Charlison Benschop ein prima Duett. Der flinke Österreicher und der Bulldozer von der Karibikinsel Curacao verstehen und ergänzen sich auf dem Feld prächtig. Auch wenn die Mentalität grundverschieden ist. Hoffer ist ein besonnener Typ, der nicht gern viele Worte macht. Interviews sind dem ehemaligen Rapidler nicht zuwider. Aber doch mindestens etwas suspekt.

Benshop ist der Gute-Laune-Profi

Benschop ist der sonnige Gute-Laune-Profi, von deren Sorte es nur wenige gibt. Zumindest in den bundesdeutschen Fußballgrenzen. Der Niederländer, dessen Familie in Rotterdam beheimatet ist, entschuldigt sich sogar, wenn er gelegentlich mal schlechte Laune hat. Was aber kaum vorkommt.

Welchen Einfluss hat der Trainer auf die Erfolgserlebnisse? Erwin Hoffer mag gar nicht groß aufs Thema eingehen. Wäre ja nicht seine Baustelle. „Wir haben in Paderborn direkt gut ins Spiel gefunden und waren auch gut eingestellt“, stellte der Österreicher trocken fest. Fortuna ohne Reck und Hoffer – man hätte sicher nicht neun Punkte Vorsprung auf Qualifikationsspielrang 16 und Dynamo Dresden.