Düsseldorf. Mit einer riesigen Rückendeckung können die Zweitliga-Fußballer von Fortuna Düsseldorf am Sonntag im Heimspiel gegen den FC St. Pauli hoffen. Fast 40 000 Karten sind bereits verkauft. Dazu hat die Fortuna bereits weit vor dem Stichtag die neuen Spiellizenzen beantragt – für die erste, zweite und dritte Liga.

Die Rückendeckung seitens der Anhängerschar für Fortunas Zweitliga-Kicker ist schlicht sensationell. Fast 40 000 Karten waren bis Donnerstagnachmittag für das Sonntagsheimspiel (13.30 Uhr, Arena) gegen Hamburgs Kultklub FC St. Pauli verkauft worden. Und dies, obwohl der Bundesliga-Absteiger nach bisher meist nur mäßigen Darbietungen im Mittelfeld des Unterhauses mitschwimmt.

Die sportlich schwammige Erfolgskurve der Saison bescherte auch Finanzvorstand Paul Jäger und seiner Crew ein gerüttelt Maß an Mehrarbeit. Neben einer Spiellizenz für die erste oder zweite Bundesliga bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) beantragte Jäger, vorsichtshalber natürlich, auch eine Genehmigung für Liga drei beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Einsendefrist endet am Montag

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Der Finanzvorstand werkelte dabei nicht allein. Alle relevanten Informationen zur Infrastrukturseite steuerten Petra Brosch und Jenny Aytekin bei. Um die sicherheitsrelevanten Fragen kümmerte sich Organisationsvorstand Sven Mühlenbeck, um die medientechnischen Voraussetzungen Presse-Mitarbeiter Kai Niemann.

Die 70-seitige Unterlage für den DFB musste bereits am 3. März in Frankfurt sein, die 100 Blätter an die DFL haben eine Einsendefrist am kommenden Montag um 15.30 Uhr. An die wird sich Fortuna aber nicht ranwagen. „Wir haben alles schon auf den Weg gebracht. Es ist alles im grünen Bereich. Wir werden keine Schwierigkeiten bekommen. Nicht einmal ansatzweise“, erklärte Jäger im NRZ-Gespräch.

Die Fortuna kalkuliert konservativ auf den Erfahrungswerten der vergangenen Jahre. Für die Bundesliga ist ein Umsatz von 50 Millionen Euro und eine Besucherzahl pro Heimspiel von 40 000 Fans angestrebt, in der zweiten Liga will man mit 30 Millionen Euro und 25 000 Zuschauern im Schnitt haushalten. Die Eckpunkte für die 3. Liga mochte Jäger nicht verraten: „Darüber sprechen wir gar nicht.“

Fortuna würde auch hier ohne finanzielle Probleme starten können. Ein Abstieg wäre nicht der Untergang. Aber ein deutlich härterer Schuss ins Knie als vor einem Jahr, als man in den letzten zehn Spielminuten der Saison 2012/13 widererwartend doch noch den Sturz ins Unterhaus zu schlucken hatte. Vor allem das in den vergangenen sechs Jahren prächtig aufgebaute rot-weiße Fußball-Image in der Stadt könnte in der Drittklassigkeit schnell wieder bröckeln.

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Aktuell steht das Team von Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner genau in der Mitte zwischen Gut und Böse. Sieben Punkte Rückstand sind es auf Rang drei und den Karlsruher SC, den man im vorletzten Saisonspiel noch vor die Flinte bekommt. Sieben Zähler Vorsprung sind es auf den Relegationsspielrang 16, den die Bielefelder Arminia hält. Jägers Blick bleibt der des Realisten: „Derzeit gucke ich nach unten. Für oben bleibt genug Zeit, wenn es die Tabelle in der Endphase zulässt.“

Mit den Heimpartien gegen St. Pauli am Sonntag und Kaiserslautern am 34. Spieltag sowie den Reise nach Fürth, Paderborn und Karlsruhe hat die Fortuna immerhin noch fünf Kandidaten auf dem Restspieltableau, die sich derzeit auf einen Bundesliga-Start 2014/15 Hoffnung machen.