Düsseldorf. Die Stimmung beim Dienstagstraining von Fortuna Düsseldorf war nach dem schmeichelhaften Punktgewinn gegen Dresden gelöst. Doch der Fokus richtet sich schon wieder auf das nächste Wochenende, wenn es gegen den FC St. Pauli geht. “Das Spiel wird ein Höhepunkt für uns“, sagt Fabian Giefer.

„Er ist ein echter Striker“, rief Martin Latka nach dem gestrigen Training seinem Teamkollegen Fabian Giefer im Vorbeigehen grinsend über die Schulter. Dass der „echte Angreifer“ eigentlich ein waschechter Torhüter ist, durfte am Sonntag in den Schlusssekunden von Fortunas dürftigem Zweitliga-Kick beim Tabellenvorletzten in Dresden einmal außer Acht gelassen werden. Erst köpfte der mit in den Dynamo-Strafraum geeilte Giefer einen Eckball an die Latte. In der anschließenden Szene zog der Schlussmann gleich mehrere Abwehrspieler auf sich und ermöglichte dem somit freistehenden Teamkollegen Latka den Last-Minute-Ausgleichstreffer zum 1:1.

Die Stimmung beim gestrigen Training von Fortuna Düsseldorf war nach dem überaus schmeichelhaften Punktgewinn und einem trainingsfreien Montag dementsprechend gelöst. „Es war verdammt wichtig, dass wir zumindest einen Punkt mitgenommen haben. Die Stimmung während der Heimreise wäre sicherlich eine ganz andere gewesen, wenn wir die Partie mit 0:1 verloren hätten“, mutmaßte Giefer, „schließlich ist es nie ein gutes Zeichen, wenn ich als Torhüter mit nach vorne gehen muss!“

Viertes Remis im fünften Spiel

Dass ausgerechnet der Torhüter und ein Innenverteidiger bei der Fortuna am Sonntag in 90 biederen Spielminuten für die größte Offensivgefahr und letztendlich für das vierte Unentschieden im fünften Match des somit weiterhin ungeschlagenen neuen Cheftrainers Lorenz-Günther Köstner sorgten, sagt viel aus.

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„Man darf die Offensive allerdings nicht nur an drei oder vier Spielern festmachen“, relativiert Martin Latka, „die Offensive beginnt schon beim Spielaufbau. Fast alle Mannschaften in der Liga setzten zuerst auf die Abwehr und spielen hinten heraus. Das ist zwar kein schöner Fußball, aber es dient zunächst einmal der Sicherheit!“

Tscheche Latka, der in Dresden sein erstes Spiel nach abgesessener Gelbsperre absolvierte, machte kein Geheimnis daraus, dass sein Treffer „äußerst glücklich“ war. „Wer weiß wo der Ball gelandet wäre, wenn ihn nicht noch ein Dresdner Spieler abgefälscht hätte?“ Die Antwort auf diese Frage interessierte bei der Fortuna spätestens nach dem um eine Nacht verzögerten Heimflug niemanden mehr. Der Fokus ist bereits auf die Sonntagpartie (13.30 Uhr, Arena, live bei uns im Ticker) gegen den Tabellenvierten FC St. Pauli gerichtet.

„Das Spiel wird ein Höhepunkt für uns. St. Pauli hat ein gutes Umschaltspiel, ist immer gefährlich über Konter. Wir dürfen nicht ins offene Messer laufen“, warnt Schlussmann Giefer, der hofft, nicht erneut seinen Strafraum verlassen zu müssen.