Düsseldorf. Ein zäher Zweitliga-Abend in der Esprit-Arena gegen Abstiegskandidat Bielefeld endete für Fortuna Düsseldorf im höchsten Saisonheimsieg – dank der Treffer von Charlison Benschop und Erwin Hoffer. Der ehemalige Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte sich sein Debüt sicher anders vorgestellt.

Den markantesten Satz des gestrigen Fußballabends in der mit 33 478 ordentlich besetzten Arena formulierte Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte. Vor dem 2:0 (1:0) über Zweitliga-Abstiegskandidat Arminia Bielefeld – es war der bisher höchste (!) Saisonheimsieg – hatte der Werner-Nachfolger zwei Karnevalsorden eingesackt. Einen pro Treffer. Was sich hinterher prima las, war über weite Strecken zäh erarbeitet. Schultes Fazit: „Wir haben durch ein gutes Ergebnis eine kleine fröhliche Injektion gesetzt.“

Natürlich war’s kein Augenschmaus in Halbzeit eins. Fortuna genehmigte sich, mal wieder, einen ganz langen Anlauf. Charlison Benschops neunter Saisontreffer vier Minuten vor der Halbzeitpause war die erste wirklich gute Möglichkeit für die Gastgeber. Blitzschnell von Erwin Hoffer gegen den Bielefelder Vorwärtsgang auf die Reise geschickt, legte der Curacao-Niederländer die Kugel per flachem Schlenzer an Arminia-Keeper Platins vorbei in die rechte Torecke.

Erquickliches Stückwerk

Davor gab’s bei leichter Überlegenheit der Ostwestfalen die volle Ladung erquickliches Stückwerk. „Da haben wir die Arminia viel zu leicht in unsere Hälfte spazieren lassen“, merkte Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner hinterher kritisch an. Allerdings: Einzig ein 18-Meter-Geschoss von Sahar knapp über den Fortuna-Querbalken sorgte für einen Hauch von Kitzel.

Den Andreas Lambertz live nicht mehr miterlebte. Drei Minuten zuvor hatte der Kapitän nach einem schmerzhaften Zusammenprall mit Außenverteidiger Appiah passen müssen: Rippenprellung!

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Beim Pausentee sammelten sich die Rothemden, bauten nun gegen die Gäste mehr Druck auf. „Das Führungstor war eine Befreiung, dazu sind wir besser angelaufen“, erklärte Coach Köstner. Was übersetzt hieß: Fortuna hatte deutlich mehr den Ball, ließ bis in die letzte Spielminute keine Chance des Kontrahenten mehr zu. Trotzdem kam die Partie kaum über schwaches Niveau hinaus. Einsamer Höhepunkt des Abends war Jimmy Hoffers 2:0 eine Viertelstunde vor dem Ende. Der fleißige Österreicher untermauerte mit einem Solo an vier Arminen vorbei plus Torabschluss seinen Titel als „Bester Aktiver auf dem Geläuf“.

Ex-Fortuna-Trainer Norbert Meier konnte nur mit den ersten 35 Spielminuten zufrieden sein, bemängelte auch gerade beim 0:2 das Defensivverhalten seiner neuen Schäfchen: „Der Treffer darf so nicht fallen, da müssen wir konsequenter an den Mann kommen. Obwohl Hoffer das natürlich gut gemacht hat.“ Fortuna-Trainer Köstner mochte sich hinterher für seine Entscheidung, den Österreicher erstmals im vierten Spiel des Jahres von Anfang an zu bringen, keine Lorbeeren einsacken. „Man darf nicht vergessen, dass das Defensivverhalten von Jimmy im Verbund mit Michael Liendl und Charlison Benschop in der ersten Halbzeit nicht gut war.“

Erst als Andreas Lambertz, dann der eingewechselte Ivan Paurevic für Liendl ins defensive Mittelfeld rückte, wirkte die Fortuna insgesamt stabiler.

Duo ohne Fehler

Erfreulich: Adam Bodzek und Bruno Soares bildeten ein Innenverteidiger-Duo ohne grobe Fehler. Richtig gefordert wurde das Gespann, wie im übrigen auch die Nebenleute, von den abstiegsbedrohten Gästen über weite Strecken aber nicht. Köstner trocken: „Union Berlin vor zwei Wochen war sicher ein stärkerer Gegner.“ Da hieß es trotz guter erster Halbzeit bekanntlich nur 1:1.