Düsseldorf. Erst kommen die Bielefelder Arminen mit ihrem neuen Cheftrainer Norbert Meier in die Arena, dann geht es zu Dynamo Dresden. Mit zwei Siegen in den anstehenden Partien gegen Abstiegskandidaten könnte Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf dem angestrebten Klassenerhalt ein ganzes Stück näherkommen.

Über Dresden sprach bei der Fortuna am Donnerstag niemand. Dabei wären Dynamos Zweitliga-Fußballer doch eigentlich dazu prädestiniert, im Verbund mit dem Freitagsgegner Arminia Bielefeld als prima Sprungbrett für den vorzeitigen Klassenverbleib der Rothemden zu dienen. Mit dem Siebzehnten und dem Sechszehnten der 2. Fußball-Bundesliga steht den Fortunen schließlich ein Doppelpack gegen Abstiegskandidaten ins Haus.

Sollten die Schützlinge von Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner am Freitagabend (18.30 Uhr, Arena) und am Sonntag in einer Woche in der Sachsenmetropole sechs Pluspunkte einfahren, wäre zumindest mal ein latent drohender Sturz in die Drittklassigkeit recht zügig abgewendet.

Zu viel Druck aufgebaut

Köstner lag es am Donnerstagsnachmittag fern, auf diesen Umstand hinzuweisen. Nein, der Cheftrainer mochte noch nicht einmal eine Siegespflicht gegen Abstiegskandidat Bielefeld zum Thema machen. „Das war mal in der Vorrunde. Und da hat man sich einfach zu viel Druck aufgebaut.“ Köstner betonte gestern, dass man „gewinnen will“. Das sei immerhin ein Unterschied zum unmissverständlichen „gewinnen muss“.

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Im Nachklang auf das kärgliche 0:0 in Bochum und einer vielleicht halben Torchance über die gesamte Spielzeit dürfte es auch kaum die falsche Strategie sein, sich nicht ohne Not in eine mögliche Favoritenrolle zu reden.

Natürlich: Der Trainer macht sich über seine Offensive Gedanken. Die lahmt weiterhin. Mit Ben Halloran (beim 1:1 bei 1860 München) und Tugrul Erat (beim 1:1 gegen Union Berlin) trafen 2014 lediglich zwei Mittelfeldkicker. Die obendrein über weite Strecken der Saison gar nicht zum Zug gekommen waren.

Köstner steuert in seiner aktuellen Kritik ohne Umschweife auf das unerquickliche Aufbauspiel zu. „Schludrige, leichtsinnige Ballverluste“ sind dem Übungsleiter hier ein Greuel. Die konkrete Schwäche, gerade auch in Bochum auffällig, definiert der Trainer so: „Nach einer Balleroberung dürfen wir den Ball im Vorwärtsgang nicht gleich im ersten Kontakt wieder verlieren.“ Man könnte daraus auch eine Kritik am Sechsergespann mit Andreas Lambertz und Oliver Fink festmachen.

Mehr als 33 000 Zuschauer bei Fortuna-Partie erwartet

Personelle Konsequenzen dürften sich am Freitagabend dennoch nur auf Notwendigkeiten beschränken. Wer ersetzt den gelb-gesperrten Martin Latka in der Innenverteidigung? Auch am Donnerstagnachmittag im Abschlusstraining bot Coach Köstner seinen Brasilianer Bruno Soares auf. Sechs Starteinsätze und drei Einwechslungen stehen für den Ex-Duisburger zubuche.

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Vorn stürmten Charlison Benschop als hängende Spitze und Erwin Hoffer. Ein Duett, das in den drei Partien unter Interimstrainer Oliver Reck zum Jahresende 2013 für (Tor-)Erfolg stand. Der Österreicher Michael Liendl könnte für Heinrich Schmidtgal auf die linke Mittelfeldposition rücken. Oder als „Sechser“ fungieren. Dann würde Kapitän Lambertz nach links ausweichen.

Übrigens: Schiedsrichter der Partie wird Benjamin Cortus vom TSV Burgfarmbach sein. Der 32-jährige Informatikkaufmann pfiff die Fortunen zuletzt beim 5:2-Zweitliga-Sieg beim FSV Frankfurt am 29. Oktober 2011.

Mehr als 33 000 Zuschauer werden heute Abend erwartet. Die Arminen rücken mit rund 2500 Fans nach Düsseldorf an.

DIE FORTUNA-FAKTEN:

Ausfälle: Latka (gesperrt wegen 5. Gelbe Karte), Halloran (Muskelfaserriss), Bellinghausen (Meniskusverletzung), Bomheuer (Schulterverletzung), Bebou (Knorpelverletzung im Knie).

Form-Quintett: VfL Bochum – F95 0:0, F95 – 1. FC Union Berlin 1:1, TSV 1860 München – F95 1:1, Borussia Dortmund – F95 4:3 (Testspiel), F95 – Odd Grenland 0:0 (Testspiel in La Manga/Span.).

Mögliche Start-Elf (4-4-1-1): Giefer – Weber, Bodzek, Bruno Soares, Levels – Lambertz, Liendl, Fink, Erat – Benschop – Hoffer.

DIE ARMINIA-FAKTEN:

Ausfälle: Schönfeld (Rot-Sperre), Petersch, Riemer (beide noch in der Rehabilitation).

Form-Quintett: Arminia – FC Ingolstadt 0:2, SC Paderborn 07 – Arminia 4:0, Arminia – FC St. Pauli 2:2, 1. FC Union Berlin – Arminia 1:0 (Testspiel), Arminia – Inter Baku/Aserbaidschan 2:2 (Testspiel in Belek/Türkei).

Mögliche Start-Elf (4-2-3-1): Platins – Salger, Hornig, Savic, Appiah – Riese, Hübener – Lorenz, Jerat, Sahar – Klos.