Düsseldorf. Das Zweitliga-Heimspiel von Fortuna Düsseldorf am Freitag (18.30 Uhr) gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld birgt eine besondere Brisanz. Bei den Ostwestfalen hat sportlich seit vier Tagen der ehemalige Fortuna-Cheftrainer Norbert Meier das Sagen. Ein Kommentar.

Für das Freitagsheimspiel wirbt die Fortuna auf ihren Plakaten natürlich närrisch: „Für Bielefeld ist der Zoch schon abgefahren!“ Ob das eine zutreffende oder eher gewagte Prognose ist, wissen die Zuschauer gegen 20.20 Uhr.

Nicht, dass dann ausgerechnet Arminias (Ex-)Fortune Norbert Meier der karnevalistische Frohsinn gepackt hat. Für ihn und seine Bielefelder ist schließlich der Zoch sportlich noch lange nicht abgefahren.

Und alle Rot-Sympathiesanten sollten sich hüten, den traurigen Arminia-Heimauftritt gegen Ingolstadt zuletzt zum Maßstab zu erklären. Schließlich steht Meier bei der Rückkehr in sein langjähriges Wohnzimmer nun wahrlich nicht unter Verdacht, plötzlich den Motivationsmuffel zu machen.

Meiers Stil der Unberechenbarkeit

Nein, Meier liebt Situationen, in denen die Chancen auf Erfolg scheinbar gering sind. Um dann Zeichen zu setzen. Bei Fortuna brachte der Cheftrainer seine Mannen über weite Strecken dazu, am oder über dem Limit zu spielen. Zwei Aufstiege und eine starke Bundesliga-Vorrunde sprachen genau fünf Jahre für Meiers Stil der äußerlichen Unberechenbarkeit – und der internen Akribie.

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Das letzte halbe Jahr bei Fortuna sauste dann auf und neben dem Spielfeld gründlich in den Teich. Meiers intern am Ende zurecht kritisch beurteilter Stil hatte einen gewichtigen Anteil daran.

Meier könnte Fortuna in die Krise schubsen

Was allerdings nur bedingt am guten Standing des Coaches bei den Anhängern kratzte. Deshalb ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass Meier von der Fortuna-Kurve heute mit Applaus begrüßt wird.

Fragt sich nur, ob der auch nach dem Match freundlich ausfällt, sollte Meier aus seinem Wohnzimmer drei Punkte entführen. Genau dann nämlich dürfte Meier seinen einstigen Klub in die nächste Krise geschubst haben. Die Köstner-Schützlinge haben es selber auf dem Fuß, auch im Hinblick auf das Gastspiel beim Rangsechzehnten in Dresden am 9. März, die nächsten Wochen nicht stressiger zu gestalten als nötig.