Düsseldorf. Nach einer starken ersten Halbzeit und dem 1:0 verloren die Flingerner im Gleichschritt Führung und Zugriff auf das Spiel. Die Schlussoffensive der Mannschaft von Lorenz-Günther Köstner gegen Union Berlin kam zu spät. Am Ende steht erneut 1:1 auf der Ergebnistafel.
Mit dem Schlusspfiff legte Charlison Benschop Freitagabend noch einmal seine ganze Schusskraft in ein sattes Pfund und drosch den Ball im hohen Bogen auf die Haupttribüne der Arena. Fortunas niederländischer Stürmer ließ einen bösen Schulterblick in Richtung des in den Schlussminuten eingewechselten Erwin Hoffers folgen, gestikulierte wild die letzte Großchance des Abends durch und stapfte schließlich wütend vom Rasen. Was passiert wäre, wenn Hoffer in der Schlussminute statt des Sololaufs gegen drei Berliner auf den links freistehenden Benschop abgelegt hätte, kann niemand sagen. Die letzte erfolglose Aktion des Abends besiegelte Fortunas 1:1 (1:0)-Remis gegen den 1.FC Union Berlin. Mit demselben Ergebnis waren die Flingerner am Montagabend noch aus der Winterpause der zweiten Fußball-Bundesliga bei 1860 München gestartet.
Levels für gesperrten Bodzek
Während Unions Coach Uwe Neuhaus seine Elf gegenüber der Nullnummer gegen Dresden auf vier Positionen umstellte, antwortete Fortunas Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner bei seiner Heimpremiere auf die Frage, wer den gelb-gesperrten Adam Bodzek in der Innenverteidigung neben Martin Latka ersetzen würde, mit Tobias Levels.
Die Fortuna knüpfte gegen von der ersten Bundesliga träumende Köpenicker nicht nur an die starke zweite Halbzeit vom Montagsspiel an der Isar bei den Münchner Löwen an. Die Rothemden schalteten in Halbzeit eins mindestens noch einen gefühlten Gang höher. Bereits nach vier Minuten verpasste Charlison Benschop mit ausgestrecktem Bein nur um wenige Zentimeter eine Hereingabe von Tugrul Erat, der nach einer knappen Viertelstunde die Seiten mit Ben Halloran tauschte. Während der Australier zuvor nach einem 20-Meter-Freistoß von Benschop den Abpraller nicht zur Führung verwerten konnte, sorgte Erat fortan über links für dauerhafte Offensivgefahr. Die Rothemden dominierten nach Belieben eine starke erste Halbzeit, deren Einseitigkeit nur durch zwei Berliner Freistöße vom linken Flügel kurzzeitig unterbrochen wurde. Beide Male war Benschop mit dem Kopf klärend zur Stelle.
Die dickste Doppelchance der Fortuna vergaben nach einer halben Stunde Erat und Andreas Lambertz, die nacheinander am stark parierenden Daniel Haas zwischen den Berliner Torpfosten scheiterten.
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Es bedurfte eines missglückten Klärungsversuchs von Unions Abwehrspieler Fabian Schönheim, um Fortunas und allen voran Tugrul Erats bis dahin starken Auftritt zu belohnen. Der 21-Jährige nutzte den Patzer mit einem gefühlvollen Rechtsschuss über Keeper Haas zum überfälligen 1:0 (35.).
Doch die Führung schien die Köstner-Elf eher zu lähmen, als zu beflügeln. Der in den Schlussminuten der ersten Halbzeit zunehmende Druck der Berliner setzte sich nach dem Seitenwechsel nahtlos fort. Spätestens nach Parensens missglückter Linksflanke, die sich wie ein Kaugummi gezogen als Treffer ans Lattenkreuz entpuppte (50.), hätte die Fortuna in allerhöchster Alarmbereitschaft sein müssen, die nach dem Führungstreffer zusehends den Zugriff auf die Partie verlor. Während Union-Kapitän Torsten Mattuschka nur vier Minuten später noch den linken Pfosten traf, besorgte Sören Brandy mit seinem Schuss aus spitzem linken Winkel unter die Querlatte den sich in aller Deutlichkeit ankündigen Ausgleichstreffer (58.). Die Fortuna berappelte sich nach und nach. Bis zur Schlussoffensive, die nicht nur nach dem Geschmack von CharlisonBenschop auch einen anderen Ausgang hätte nehmen können.