Düsseldorf. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat zwar am Wochenende in den ersten beiden Testspielen unter dem neuen Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner zwei Siege und 10:0 Tore eingefahren. Trotzdem war der Coach nicht gerade angetan über das Gesehene. Dazu gesellten sich auch noch drei weitere verletzte Spieler.

Lorenz-Günther Köstner steht wahrlich nicht im Verdacht, seine Eindrücke mit wohlwollenden bunten Schleifchen zu verzieren. Nach dem wenig glanzvollen 7:0 (5:0)-Testsieg beim Bezirksligisten SSV Strümp wählte der neue Fortuna-Cheftrainer durchaus den Weg eines verbalen Bulldozers.

Torjäger Charlison Benschop müsse ob seiner verdaddelten Chancen „mal den Kopf einschalten und nicht alles mit Gewalt versuchen“, erklärte Köstner. Stachelte gleich seine junge Garde mit an, die mit Ausnahme von Tugrul Erat nicht wirklich Eindruck hinterließ: „Hacke, Spitze, Eins-Zwei-Drei – das ist nicht professionell! Und das hat mir auch nicht gefallen. Wenn die Spieler eine Chance bekommen, sich zu zeigen, dann müssen sie diese mit Nachdruck nutzen.“

Offensiv weitgehend schlampig

Man konnte dem Coach da durchaus folgen. Und musste ihm nicht unbedingt Aktionismus unterstellen. Die Partie bei windigem Regenwetter auf dem Strümper Kunstrasen war eine zähe Nummer. Fortuna präsentierte sich im 4-2-3-1-System offensiv weitgehend schlampig vor den beachtlich haltenden SSV-Torstehern Benjamin Willing und Michael Kerkau.

Auch interessant

Vermutlich war’s auch eine Frage der Motivation. Schließlich hätte man gegen einen nur hinterherlaufenden Bezirksligisten zweistellig gewinnen müssen. Dass die Fortuna-Abwehr kaum gefordert war, versteht sich fast von selbst. Keeper Robin Heller musste sich nicht einmal strecken.

Apropos Torwart: Fabian Giefer wurde am Wochenende geschont. „Er hatte nach den intensiven Trainingseinheiten leichte Rückenprobleme“, erklärte Coach Köstner nach dem Strümp-Match. Die Pein dürfte sich aber in Grenzen halten. Beim „Doc“ wurde Giefer nicht vorstellig, trainierte gestern schon wieder mit.

Weitere Fortunen hatten nach den Tests gegen den SV Meerssens (3:0 am Freitagabend) und in Strümp Wehwehchen zu beklagen. Aristide Bancé (Schambeinreizung) und Cristian Ramirez (leichte Oberschenkelzerrung) hatten sich gegen den niederländischen Viertligisten leicht verletzt, sollten aber nach einigen Tagen Pause wieder an Bord sein – also im Teamtraining.

Halloran: Verdacht auf Faserriss

Den Australier Ben Halloran erwischte es in Meerbusch zwölf Minuten vor dem Schlusspfiff. Erste Diagnose: Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel. Damit könnte der Start des Mittelfeldspieler im Spanien-Trainingslager vom 20. bis 28. Januar in La Manga gefährdet sein.