Düsseldorf. Robin Heller gilt als das hoffnungsvollste Talent auf der Torwartposition bei Fortuna Düsseldorf. Der 19-Jährige schaffte es zeitweise schon auf die Bank der Zweitligaprofis. Aber er will sich damit nicht zufrieden geben.

Drei, zwei und letztlich die Nummer eins – jener Countdown würde Nachwuchstorhüter Robin Heller von Fortuna Düsseldorf nur allzu gut gefallen. Der erst 19-Jährige ist nämlich das hoffnungsvollste Torwarttalent aus der eigenen Jugend, dem die rot-weiße Zukunft gehören könnte. Zumindest temporär schaffte es der Linksfuß schon als Ersatzkeeper der Profis in die 2. Fußball-Bundesliga. Doch der Jungspund will sich damit noch längst nicht zufrieden geben.

„Mein kurzfristiges Ziel ist jetzt erst einmal die feste Nummer zwei zu werden. Aber es ist auch klar, dass ich in den nächsten ein bis zwei Jahren zum Stammkeeper werden und regelmäßig spielen will“, verrät Heller. Bis zum Sommer 2015 hat er laut Vertrag noch Zeit, dieses Vorhaben bei den Flingernern in die Tat umzusetzen.

„Fortuna ist der ideale Verein“

Allerdings sei Hellers Ziel nicht grundsätzlich an die Rot-Weißen gebunden, auch, wenn „Fortuna derzeit für mich der ideale Verein ist.“ Wer weiß, in welche Richtung sich das Torwartkarussell im kommenden Sommer drehen wird. Denn noch ist offen, wie Fortunas neuer Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner zukünftig plant. Einen ersten Eindruck hat der 61-Jährige auf jeden Fall bei Heller hinterlassen: „Es war ein positiver Eindruck. Er hat eine etwas strengere Art, aber gibt auf dem Platz klare Anweisungen.“

Heller bleibt dabei wohl vorerst in seiner Doppelrolle zwischen Ersatzbank der Profis und regelmäßigen Einsätzen in der Fußball-Regionalliga für die Reserve. Bislang absolvierte das Talent neun Begegnungen für die U23 und hielt dabei einmal seinen Kasten sauber.

Bei der „Zwoten“ wechselt er sich im Tor mit Tim Boss ab, seinem Hauptkonkurrenten um den derzeitigen Status als Nummer drei der Profis. So scheint es jedenfalls.

Doch Heller hat klar die Nase vorn! Ein offenes Geheimnis ist, dass Torwart-Trainer Oliver Reck große Stücke auf ihn hält. Ein Beispiel: Noch vor der offiziellen Verkündung, dass Reck den beurlaubten Michael Büskens übergangsweise als Chefcoach beim Zweitligisten beerben wird, forderte die spätere Interimslösung vor dem 4:2-Sieg der Reserve in der Regionalliga beim FC Schalke 04 II vehement den Einsatz von Heller. Und nicht den von Boss.

Heller und Boss reden nur das Nötigste

Kein Wunder, dass das Verhältnis zwischen den beiden talentierten Nachwuchskickern eher kühl ist. „Wir reden nur das Nötigste miteinander, aber verhalten uns stets korrekt zueinander. Ich glaube aber schon, dass Tim denkt, dass er eher die Nummer drei sein sollte“, vermutet Heller, „aber ich habe da die Nase vorn.“

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Bislang sahen sowohl Büskens als auch Reck dies ähnlich. Denn sowohl beim DFB-Pokal-Aus (0:1 gegen den SC Wiedenbrück) und zudem viermal im Fußball-Unterhaus war Heller offizieller Ersatzkeeper von Fabian Giefer. „Das war schon sehr cool und überraschend. Ich kam ja gerade von der Jugend und war dementsprechend auch sehr nervös“, bekundet Heller.

Zuvor durchlief der Schlussmann nach einer Saison beim SC Kapellen-Erft seit 2009 die Jugendschule der Flingerner. Begonnen hat seine Karriere allerdings bei den Junioren des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Dort spielte er sogar mit dem nur zwei Jahre älteren und derzeit wohl begehrtesten deutschen Torwart, Marc-André ter Stegen, zusammen, der seinerseits wohl kurz vor einem Wechsel zum spanischen Top-Klub FC Barcelona steht.

Eine ähnliche Karriere würde sicher auch Heller gefallen. Und dafür schuftet er hart und legt ein ums andere Mal nach dem Training noch ein paar Extraschichten im Kraftraum ein, getreu seinem Motto: „Du musst immer ein wenig mehr machen, als die anderen Spieler!“ Nur so kann der Countdown für ihn ein zufriedenstellendes Ende finden.