Düsseldorf. Die Wiege des Fußballs steht derzeit am Rhein – wenn man den Zuspruch der Zuschauer weltweit nimmt und sich dabei unterhalb der jeweiligen Topliga umsieht. Fortuna Düsseldorf liegt hier im Ranking auf dem dritten Platz hinter dem Sonntagsderbygegner 1. FC Köln und den vor anderthalb Jahren insolventen Glasgow Rangers.

Die Wiege des Weltfußballs steht aktuell am Rhein – wenn man das Zuschauerinteresse aller Länder jenseits der höchsten Spielklasse zum Maßstab nimmt. Und wären die Glasgow Rangers nicht vor anderthalb Jahren wegen ihrer Insolvenz in die vierte schottische Liga strafversetzt worden, würden der 1. FC Köln und die Fortuna in der Besucherrangliste der Saison 2013/14 sogar die ersten beiden Plätze einnehmen. Die Domstädter ziehen derzeit im Schnitt 45 511 FC-Fans nach Müngersdorf, die Fortunen 32 241 Anhänger in die Stockumer Arena.

Mit einem ausverkauften Haus am Sonntag, wenn das erste Pflichtspielderby gegen die Geißböcke in Düsseldorf seit fast 15 Jahren steigt, wird die Fortuna ihren dritten Platz im Ranking festigen. Die rheinischen Rivalen trennen derzeit nur die Glasgow Rangers. Das Traditionsteam, das im Frühjahr 2012 wegen einer massiven Insolvenz in die vierte Liga verbannt worden war, füllt selbst gegen illustre Gegner wie East Five, Forfar oder Arbroath den Ibrox Park zuverlässig mit deutlich mehr als 40 000 Zuschauern füllen.

Der starke Fortuna-Zuspruch stützt sich auf den sportlichen Aufstieg seit der Saison 2009/10, als die Rothemden unter der Regie von Cheftrainer Norbert Meier die dritte Liga verließen und sich im Bundesliga-Unterhaus etablierten. Der ganz große Hype brach allerdings dann im Aufstiegsjahr zum Elitekreis aus. Die glücklich erreichten Relegationsspiele gegen Hertha BSC Berlin, der Fast-Abbruch in der Arena, als Tausende vorzeitig den Platz gestürmt hatten, brachte Fortuna nahezu weltweit via Fernsehen und Internet in die Schlagzeilen.

Vereinsrekord beim Dauerkartenverkauf

35 000 Dauerkarten in der Bundesliga bedeuteten neuen Vereinsrekord. Ein Verkaufsstopp musste her, um Fortunas Spielstätte nicht auf Dauer für neue Zuschauer zu blockieren. Durchschnittliche 46 474 Fans pro Heimspiel und insgesamt 790 054 Interessierte besuchten die Stockumer Arena.

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Von Michael Ryberg

Mit dieser für Düsseldorf astronimischen Zahl bewegte sich Fortuna in der vergangenen Saison unter den Top-30-Vereinen weltweit. Und lag da sogar vor den Kölnern, die mit dem verpassten Wiederaufstieg in die Bundesliga „nur“ auf 41 000 „Getreue“ pro Müngersdorf-Auftritt kam.

In dieser Saison ist in Düsseldorf die ganz große Begeisterung ausgeblieben. Was angesichts der bisher durchgehend dürftigen Partien niemanden verwundert. Rund 25 000 Dauerkarten in Liga zwei waren natürlich im Spätsommer ein Erfolg. Zuletzt gegen den SV Sandhausen und gegen den Karlsruher SC kamen aber nicht viel mehr Zuschauer über die Tageskasse zum Heimspiel.

Schultes mutige Entscheidung

Mit einem Erfolg über den Tabellenführer aus der Domstadt könnten die Fortunen zwei Tage vor dem Heiligabend eine vor elf Tagen noch undenkbare Ausgangsposition für das neue Jahr schaffen. Man hätte sich an Platz drei herangerobbt, könnte in der Winterpause personell noch reagieren. Und bekäme mit dem Arbeitsantritt von Sportvorstand Helmut Schulte auch einen frischen Wind ins Haus. Der ehemalige Schalker und St. Paulianer erklärte Mittwochabend am Rande seiner Abschiedspartie mit Rapid Wien in Graz: „Fortuna ist eine mutige Entscheidung. Ich freue mich schon sehr auf die Aufgabe.“

• So sieht die Zuschauer-Rangliste jener Fußball-Klubs aus, die nicht in der höchsten Liga ihres Landes spielen. Domstadt und Burgplatz rahmen Glasgow ein.

1. 1. FC Köln 45 511