Düsseldorf. Bei Fortuna Düsseldorf startet am Samstag um 13 Uhr bei Energie Cottbus die Rückrunde der Zweitliga-Saison 2013/2014. Dabei stellt sich allen voran die Frage nach der Doppelsechs. Nur Christian Gartner scheint hier gesetzt.

Garantien werden im Fußball selten verteilt. Allerdings könnte man meinen, dass ein Mannschaftskapitän eine Art Sicherheit auf seinen Stammplatz hat. Dieses ungeschriebene Gesetz scheint bei Fortunas Interimstrainer Oliver Reck nicht verbindlich vor der heutigen Partie beim FC Energie Cottbus (13 Uhr, live in unserem Ticker). Denn der Startelfeinsatz von Andreas Lambertz ist trotz hundertprozentiger Fitness zuletzt gegen Lautern zumindest äußerst fragwürdig.

Vorhersehbarer ist dagegen, dass Reck erneut auf den spielstarken Christian Gartner als eine der beiden Doppelsechsen gegen Energie setzen wird. Allerdings lässt dem Übungsleiter die Suche nach einem geeigneten Partner im defensiven Mittelfeld einen gewissen Spielraum. Nicht uninteressant ist dabei auch die damit verbundene Kapitänsfrage bei den Flingernern.

Zwei Kandidaten für einen Platz

Denn zuletzt führte Routinier Oliver Fink die Flingerner beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern auf das Spielfeld. Doch der 31-Jährige muss gegen Cottbus seine Gelbsperre absitzen. Mit Talent Ivan Paurevic und „Kämpfer“ Andreas Lambertz stehen nun zwei Kandidaten bereit, den freien Platz im Mittelfeld zu bekleiden.

Ramirez blieb mit Grippe zu Hause

VERLETZT: Nur kurz fuhr gestern Linksverteidiger Christian Ramirez am Trainingsgelände vor. Schon kurz nach der Mannschaftsbesprechung verschwand der 19-Jährige ohne jede Trainingsminute wieder. Der Ecuadorianer leidet an einer Grippe und flog deshalb nicht mit zur Zweitliga-Begegnung nach Cottbus

SCHIEDSRICHTER: Die heutige Begegnung beim FC Energie Cottbus wird von Schiedsrichter Robert Hartmann aus dem bayerischen Ingolstadt geleitet

GEGNER: Gegen den heutigen Zweitliga-Gegner Energie Cottbus erwartet Mittelfeldtalent Ivan Paurevic eine ganz andere Partie als beim 1:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Montag. „Das wird ein dreckiges Spiel, ein richtiges Schweinespiel“, meinte der 22-jährige Defensivallrounder am Freitagmittag nach dem obligatorischen Training. Auch sein Kollege und Rechtsverteidiger Tobias Levels stimmte mit ein und betonte, „dass diese Partie eine kampfgeprägte sein wird.“

REHA I: Jungstürmer Ihlas Bebou arbeitet weiter hart an seinem Comeback nach seiner Knöchelverletzung. Der 19-Jähirge absolvierte gestern einige Übungseinheiten im Kraftraum abseits der Arena.

REHA II: Auch Angreifer Gerrit Wegkamp arbeitet gerade an seiner baldigen Rückkehr. Einige Runden um den Trainingsplatz beinhaltete gestern sein Übungsprogramm.

FEIER: Am Sonntagnachmittag wird die Flingerner Mannschaft gemeinsam mit dem Trainerteam und dem Vorstand eine Weihnachtsfeier abhalten. Entscheidend für die dortige Stimmung wird sicherlich das Resultat aus Cottbus sein. (Kevin Schwank)

Was in der Vergangenheit als Selbstverständlichkeit abgetan wurde, gilt spätestens seit Reck als äußerst fragwürdig – nämlich die Nominierung von „Lumpi“. Nun stellt sich die Frage, ob Reck auf Erfahrung oder auf die Jugend und damit auf Talent Paurevic setzen wird. Eine Tendenz war beim gestrigen Training nicht zu erkennen.

Somit beginnt die große Diskussion, die dann eben auch die Kapitänsfrage zwangsläufig thematisieren muss. Es ist kein Geheimnis, dass Reck bislang vor Aktionismus trotzte und keine Angst vor Veränderungen hatte. Jüngste Beispiele sind die Rückholaktion des suspendierten Angreifers Stefan Reisinger und die Beförderung von Tugrul Erat von der Regionalliga-Reserve zum Zweitliga-Profi.

Auch gegen Cottbus holt der Übungsleiter ein Ass aus seinem Ärmel. Denn mit im Flieger Richtung Cottbus und zumindest im erweiterten Kader ist der 21-jährige Offensivallrounder Eren Taskin aus der Flingerner Reserve. In 16 Regionalliga-Partien war der gebürtige Duisburger an 13 Treffern direkt beteiligt (acht Tore, fünf Vorlagen).

Trainer Reck setzt auf die Jugend, was auf der Suche für den freien Defensivplatz im Mittelfeld eher für den 22-jährigen Paurevic sprechen würde. Bröckelt damit das lebende Fortuna-Denkmal Lambertz? Selbst Talent Paurevic betonte gestern, dass „ich mich als Idealbesetzung auf der Sechs sehe.“

Und „Lumpi“? Kleinlaut und leicht genervt verwies der 29-Jährige lieber auf die Entscheidungskompetenz seines Trainers, als mit Sätzen der Marke „ich bin fit und dann spiele ich auch“, Besitzansprüche anzumelden.

Bei einem Reservistendasein von Lambertz würde die Kapitänsbinde weiter wandern. Landen dürfte sie entweder bei Keeper Fabian Giefer oder Rechtsverteidiger Tobias Levels. Auch Innenverteidiger Martin Latka wäre ein Kandidat, dem dieses Amt aber nicht viel bedeutet: „Wer Spielführer sein wird ist doch egal, solange wir gewinnen.“

Wenn Coach Reck dies ähnlich bewertet, könnte „Lumpis“ Stammplatzgarantie abgelaufen sein.