Düsseldorf. Am Montag übten die Fortunen erstmals unter Interimstrainer Oliver Reck. Der ist bis auf weiteres für die Zweitliga-Kicker verantwortlich. Stefan Reisinger bleibt vorerst im Regionalliga-Team. Mathis Bolly wurde für vier Spiele gesperrt.
Die Witterung am späten Montagnachmittag passte zur Situation bei Fußball-Zweitligist Fortuna. Es war leicht frostig. Zwölf Journalisten und handverlesene 17 weitere Zuschauer verfolgten das erste Training des Tabellenviertletzten unter Interimstrainer Oliver Reck auf dem Arena-Gelände. Der 48-jährige ehemalige Nationalspieler, der 471-mal in der Bundesliga für Kickers Offenbach, Werder Bremen und Schalke 04 zwischen den Pfosten gestanden hatte, bekam vom Vorstand erwartungsgemäß ausgesprochen. Als „Co“ unterstützt weiterhin Uwe Klein die Trainingsarbeit.
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Reck nahm das Angebot von Sportvorstand Wolf Werner an, holte sich aber beim beurlaubten Mike Büskens seinen „Segen“. „Ich kenne Mike schon lange, habe ein gutes Verhältnis zu ihm und mit ihm die Situation in einem ehrlichen Gespräch erläutert“, erklärte Reck, der in diesem Falle alles andere als der Königsmörder sein wollte.
Drei Spiele – mehr zählt nicht
Der bisherige Torwarttrainer ließ auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass nur die kommenden drei Spiele im Fokus aller rot-weißen Protagonisten zu stehen haben. Nicht seine möglichen Ambitionen, sich über Erfolge als Cheftrainer über die Winterpause hinaus zu profilieren: „Wir müssen aus den schweren Partien in Kaiserslautern, in Cottbus und gegen Köln erfolgreich herauskommen. Mehr zählt erst einmal nicht.“
Die weiteren kämpferischen Worte, die Reck in den abendlichen Himmel der Flughafen-Einflugschneise sprach, ähnelten allerdings jenen von Mike Büskens aus den jüngsten Pressekonferenzen: „Wir müssen als Mannschaft auftreten und zusammenstehen.“
Das bisher stets nicht umgesetzte Vorhaben schließt weiterhin nicht Stefan Reisinger mit ein. Der gegenüber Büskens’ Trainerarbeit kritisch eingestellte Bundesliga-Kicker darf vorerst nicht auf eine Begnadigung hoffen. Zumindest wies Coach Reck gestern Abend darauf hin, „der Verein hat bestimmt, dass ,Reise’ mit der zweiten Mannschaft zu trainieren habe“. Ob sich’s Reck noch mal überlegt und mit Sportvorstand Wolf Werner redet? Letzterer mochte gestern am frühen Abend keine öffentliche Stellungnahme abgeben und war für eine NRZ-Nachfrage nicht erreichbar.
Gut möglich und auch legitim scheint in diesem Zusammenhang, dass sich Reisinger, der im Sommer 2012 vom SC Freiburg an den Rhein gewechselt war, in der Winter-Transferperiode nach einem neuen Klub umsehen könnte.
Vermutlich steht der Angreifer in seinem Vorhaben nicht allein. Auch Innenverteidiger Stelios Malezas erweckte nach den jüngsten Zwangspausen unter Coach Büskens nicht gerade den Eindruck, ein glücklicher Fußballspieler zu sein. Zumal für den Griechen immer noch ein Einsatz bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nächsten Juni und Juli möglich ist. Spielpraxis wäre allerdings die Grundvoraussetzung dafür, wieder ins Blickfeld des portugiesischen Hellenen-Trainers Fernando Santos zu geraten.
Übrigens: Wegen seiner Würgeattacke gegen den Karlsruher Außenverteidiger Philipp Klingmann und der daraus resultierenden Roten Karte hat Fortunas Angriffsblitz Mathis Bolly vom DFB-Sportgericht eine Vier-Spiele-Sperre aufgebrummt bekommen. Der ivorische Nationalkicker dürfte damit erst Mitte Februar im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin wieder für die Fortuna am Ball sein.