Düsseldorf. Die Geschichte, wie Fortunas Stürmer Erwin „Jimmy“ Hoffer zu seinem Spitznamen kam, ist eine witzige und interessante zugleich. Wäre da nicht gegenwärtig ein fader Beigeschmack aufgrund seines aktuellen „Torfluchs“.

Den Beinamen Jimmy verdankt der Österreicher seinem Jugendtrainer Karl Brauneder während seiner Zeit beim österreichischem Erstligisten FC Admira Wacker Mödling von 2004 bis 2006. Sein damaliger Übungsleiter verglich Hoffer mit der Filmfigur „Jimmy die Tulpe“ aus der Krimikomödie „Keine halben Sachen“. Sein junger Angreifer habe vor dem Tor eine ähnliche Eiseskälte, wie eben der fiktive Killer aus dem Blockbuster.

Doch eben diesen Killerinstinkt vor dem Tor scheint Hoffer zur Zeit etwas verloren zu haben. Sechsmal gab Fortunas Cheftrainer Mike Büskens dem Sommertransfer in der 2. Bundesliga schon die Chance, sich für Fortuna zu beweisen. Hoffer selbst konnte das Vertrauen bislang allerdings nicht mit eigenen Treffern zurückzahlen.

Dabei könnten die Flingerner einen treffsicheren Hoffer in Topform im Liga-Alltag sehr gut gebrauchen. Trotz ihres Toptorschützen Charlison Benschop (sechs Treffer) stellt Fortuna eine der harmlosesten Offensivreihen der Liga mit 15 Toren. Schlechter stehen gegenwärtig nur der SV Sandhausen (10) , der TSV 1860 München (11) sowie der FC Ingolstadt (14) da.

Dass in Hoffer eigentlich ein Torjäger steckt, hat der gebürtige Badener sowohl im Fußball-Oberhaus (sechs Tore in 30 Partien) als auch in der 2. Bundesliga (zwölf Tore in 50 Spielen) bewiesen. Auch sein Coach Büskens betont immer wieder, dass im Österreicher Qualitäten schlummern, er diese nur noch abrufen muss.

Zumindest der unbedingte Wille und voller Einsatz können Hoffer nicht abgesprochen werden. Mit hundertprozentiger Leidenschaft hängt sich der Angreifer sowohl im Training als auch in den Begegnungen immer voll rein.

Aber Hoffer scheint derzeit vom Pech verfolgt. Bestes Beispiel ist der 2:1-Sieg im Solidaritätsspiel beim VfL Bochum. Zwar glänzte der Dribbler als zweifacher Vorbereiter, ein eigenes Tor wollte ihm aber auch dort nicht gelingen. An Chancen, sich den Frust von der Seele zu ballern, mangelte es jedoch nicht.

Pech in Bochum

Klar hatte Hoffer Pech, als er 15 Minuten vor dem Ende nur den Pfosten traf. Ansonsten war es jedoch eher das eigene Unvermögen, das ihm in den entscheidenden Situationen im Weg stand. Zur Ungenauigkeit im Abschluss gesellte sich die mangelnde Technik, die viele Abschlüsse im Nachmittagshimmel statt im Tor landen ließen.

Doch die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass bereits ein „Törchen“ alle Blockaden lösen und den Befreiungsschlag bewirken kann. „Die Bälle gehen gerade einfach nicht rein“, erklärt Hoffer schon etwas resignierend. Wie er aus der persönlichen Krise finden will? „Ich werde weiter Vollgas geben und irgendwann wird der Knoten dann schon platzen!“

Dabei ist es nicht zuletzt sein Trainer, der wie Hoffer endlich ein Erfolgserlebnis herbei sehnt. „Er betreibt immer einen Riesen-Aufwand. Es wäre schön, wenn er sich dafür auch mal selbst belohnen würde“, sagt Büskens und ergänzt: „Er stellt sich jedem Zweikampf und haut sich immer voll rein. Da wünsche ich mir, dass er das Quäntchen Glück auch mal auf seiner Seite hat.“

Sobald dieses zurückkehrt, kann „Jimmy“ seinem Spitznamen wieder alle Ehre machen.