Düsseldorf. Acht Pflichtspiele, nur zwei 1:0-Siege: Die kleine Leistungskrise bei Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf lässt sich auch an den auffällig schwachen Auftritten in der zweiten Halbzeit der meisten Spiele festmachen. Ein Blick auf die vergangenen Auftritte.
Endlich mal ein Fortuna-Spiel genießen, an dem es von der ersten bis zur letzten Spielminute nicht viel zu bemängeln gibt? Kam in dieser Saison noch nicht vor! Sieht man vom 1:0-Startsieg gegen Energie Cottbus ab, für den allerdings auch ein verwandelter Foulelfmeter von Stefan Reisinger benötigt wurde, ist die bisherige Fußball-Zweitliga-Tour der Rot-Weißen stets eine 90-minütige Achterbahnfahrt. Fortuna macht schlicht nur halbe Sachen.
Die gern gebrauchte Vokabel „Konstanz“ ist für Cheftrainer Mike Büskens ein gehobenes Luxusgut – was sicher nicht nur an der kontinuierlich langen Verletztenliste liegt. Sondern vermutlich auch an der Psyche und an mangelnder Kraft.
28. Juli; 1. FC Köln – Fortuna 1:1 (0:1): In Müngersdorf war 60 Minuten alles gut. Fortuna hatte die Domstädter klar im Sack. Und verlor nach dem 1:1 doch den Faden. Ärgerlich: Referee Kircher übersah einen Handelfmeter, der zum 2:0 hätte führen können. Mit noch mehr Pech hätte man das Derby in der Schlussphase allerdings sogar verlieren können.
4. August: SC Wiedenbrück – Fortuna 1:0 (0:0): Das Pokal-Aus in Gütersloh nach einem Levels-Abwehrfehler in der Schlussminute leitete die latente Talsohle ein. Nach einer brauchbaren ersten Halbzeit mit guten Chancen baute Fortuna im zweiten Durchgang beim Regionalliga-Schlusslicht unverständlich ab. Ob’s nur die Einstellung oder auch Kraftmangel war? Büskens’ ließ vor seiner Kabinenanalyse sicherheitshalber Türen und Fenster schließen.
Auch interessant
9. August; Fortuna – 1860 München 1:2 (1:1): Viel Lauf, viel Kampf, einige Torchancen in Halbzeit eins, danach aber arg abgebaut. Und durch einen Levels-Fehler verloren! Auch wenn alle Statistiken am Ende für Fortuna sprachen: Gerade in Halbzeit zwei bestand der Abend nicht nur aus Unglück. Und dass Dauer(b)renner Oliver Fink auf der Tribüne sitzen musste, erstaunte die meisten Beobachter.
19. August; 1. FC Union Berlin – Fortuna 2:1 (1:0): Erstmals waren die Büskens-Mannen vom Start weg mau. Als die Platte bei deutlich engagierteren Köpenickern schon geputzt schien, wachte man noch einmal auf. Bellinghausens Anschlusstor zog eine heiße Schlussviertelstunde nach sich. Inklusive wieder nicht gepfiffenem Foulelfmeter an Reisinger in der 88. Minute. Dennoch: Die schwache Leistung blieb haften. Ebenso die neuerliche Oberschenkelverletzung von Angriffsblitz Mathis Bolly.
25. August; Fortuna – VfL Bochum 1:0 (1:0): Das Duell der Ex-Bundesligisten sah zwar einen unumstrittenen Sieger. Doch das war nicht unbedingt Verdienst einer nur wenig verbesserten Fortuna. Sondern lag eher an offsivenlahmen Bochumern. Die Gastgeber brachten Reisingers frühes Tor ohne größere Gefahr über die Zeit.
30. August: Arminia Bielefeld – Fortuna 4:2 (1:2); Eine Halbzeit lang war das Selbstvertrauen da. Fortuna spielte dynamisch, dominant. Bielefeld blieb nur durch einen unberechtigten Handelfmeter (zum 1:1) im Spiel. Um nach der Pause rustikal und mit Hilfe des schnellen 2:2 die Kräfteverhältnisse umzudrehen.
15. September: Fortuna – Dynamo Dresden 1:1 (1:0); Mit Bancé und Hoffer als neuem Sturmduo gelang vor der Pause eine ordentliche Partie. Spätestens mit dem Anstoß zum zweiten Durchgang waren offensive Aktionen wie abgeschnitten. Gegen weitgehend biedere Dynamos versuchte man, entgegen der Trainer-Vorgabe, die Mauer. Kassierte spät den Ausgleich und dafür erstmals auch Pfiffe von den eigenen Fans.