Holper-Start von Fortuna Düsseldorf wirft viele Fragen auf
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Düsseldorf. Der Holperstart von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf offenbart auch gewisse fußballerische Defizite im Spielerkader. Im Angriff tummeln sich mittlerweile sieben Spieler für maximal zwei Startplätze. Nur: Unter denen ist kein einziger, der dort immer gesetzt ist.
Fortunas Holper-Start in die neue Fußball-Zweitliga-Saison wirft eine ganze Menge von Fragen auf. Sieben Spiele, acht Punkte, acht Tore, Tabellenplatz 15 – das hatten sich alle ganz anders vorgestellt. Inzwischen ist bei der Ursachenforschung nichts mehr tabu – auch nicht die Frage, ob Trainer Mike Büskens alles richtig macht. Wobei die Zusammenstellung des Kaders erstaunlicherweise kaum hinterfragt wird.
Allgemeine Meinung: Ein Team, das erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Bundesliga verspielt hat, müsse eine Etage tiefer doch ganz gewiss in den oberen Regionen mitspielen können. Wirklich? So ganz sicher sollte sich auch da niemand sein. Und das nicht nur, weil die Verletztenliste zur Zeit so ungewöhnlich lang ist.
Bancé oft alleine gelassen
Beispiel Angriff: Einen echten „Kracher“ hat die Fortuna nach eigenen Aussagen für die Sturmspitze gesucht. Am besten einen Stürmer, der „pro Saison zehn bis fünfzehn Tore garantiert“ – wie Manager Wolf Werner einmal verriet. Inzwischen kann Trainer Büskens unter nicht weniger als sieben Kandidaten für die vorderste Linie wählen. Nur: Unter denen ist kein einziger, der dort als „Bank“ immer gesetzt ist.
Zuletzt weckte der kurz zuvor verpflichtete Aristide Bancé im Test gegen Preußen Münster (1:0) und zu Beginn der Partie gegen Dynamo Dresden (1:1) zwar Hoffnungen, doch die Zahl seiner verlorenen Bälle konnte in der zweiten Halbzeit kaum jemand verfolgen. Sicher hatte er’s schwer: Wenn’s denn ein Plan der Mannschaft gewesen sein sollte, ihn mit langen Bällen zu „füttern“ und dann alleine zu lassen, war’s kein guter. Bancé könnte in einem funktionierenden Team eine gute Rolle spielen, als „Wundermann“ aber ist er überfordert.
Stefan Reisinger hat seine Qualitäten als Torschütze und als ständiger Unruheherd für die gegnerische Abwehr schon oft gezeigt. Aber: Einen unumstrittenen Stammplatz hat er in dieser Saison unter Mike Büskens genauso wenig wie in der letzten unter Norbert Meier.
Kandidat drei: Charlison Benschop. Für den noch immer verletzten Leihspieler von Stade Brest sprechen seine zwei Tore gegen Köln und München 1860 – ob dies aber ausreicht, bleibt vorerst offen.
Auch Mathis Bolly kann ganz vorn spielen. Doch auch der gebürtige Norweger leidet derzeit an einem Muskelfaserriss, kämpft dazu oft mit dem Ball und seiner Technik.
Fortuna Düsseldorf enttäuscht
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Fünfter Anwärter: Erwin „Jimmy“ Hoffer, zusammen mit Giannis Gianniotas für je 500.000 Euro Fortunas teuerster Einkauf. Überzeugt hat der Österreicher bislang nicht.
Hinter dem Quintett stehen mit Ihlas Bebou und Gerrit Wegkamp zwei Anwärter aus Fortunas „Talentschuppen“, von denen Bebou wohl die größeren Perspektiven aufweist, der mit seinen 19 Jahren aber eher ein Mann für die Zukunft ist.
Und noch ein Problem: Der Verlust an spielerischer Klasse durch den Wechsel von Robbie Kruse zu Bayer Leverkusen lässt die Angreifer (noch) zu oft in der Luft hängen. Umso schlimmer für die Fortuna, dass mit Levan Kenia zuletzt auch jener Mann verletzt war, der die Kruse-Lücke am ehesten schließen könnte.
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