Düsseldorf. Gegen Schlusslicht Dynamo Dresden muss Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf ersatzgeschwächt antreten. Start von Aristide Bancé im Angriff gilt als sicher. Leven Kenia sitzt wohl nur auf der Bank. Martin Latka fällt aus.
Die meisten Fortuna-Fans werden sich noch an den sicher heißesten Jubellauf von Trainer Norbert Meier erinnern. Beim 2:1 am 4. November 2011 gegen Dynamo Dresden gelang Ranisav Jovanovic mit dem letzten Schuss der Partie der Siegtreffer – nach exakt zwei Jahren ohne Tor. Meier flitzte über das halbe Spielfeld, hüpfte freudetrunken auf die Jubeltraube in Rot und Weiß. Und wusste hinterher die Szenerie kaum noch zu beschreiben. Weil mit dem Coach die Emotionen davongaloppiert waren.
Sonntag (13.30 Uhr, live im WAZ-Ticker) ist wieder Dresden-Time in der Arena. Diesmal steht Mike Büskens an der Seitenlinie. Und der einstige Fürther Bundesliga-Aufstiegstrainer hat es auch schon zu einigen Jubelsprints gebracht. Etwa beim 3:3 seiner „Kleeblätter“ in der vergangenen Saison in Hoffenheim, als der Ausgleich in der Nachspielzeit glückte.
Angesichts der unterdurchschnittlichen Punkteausbeute von sieben Zählern will Büskens aber eher nicht an einen Sololauf denken. Überhaupt: Die Schwarz-Weiß-Malerei nach sechs Spielen mit nur zwei 1:0-Siegen, einer Punkteteilung in Köln und drei Niederlagen passt dem Coach gar nicht in den Kram. „Es gibt auch noch etwas zwischen super und grausam“, gab Büskens neulich zu Protokoll. Der eine oder andere günstige Pfiff mehr für sein Team – und die Fortuna stünde vermeintlich unter den besten drei Mannschaften der zweiten Bundesliga.
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Der Chefcoach sieht seine Schäfchen im Entwicklungsprozess: „Das sind wir definitiv. Und wir werden auch oben mitspielen. Ich glaube zu hundert Prozent an die Jungs und an das Konstrukt. Wir brauchen aber auch Geduld.“
Vor allem mit jenen Spielern, die neu im Team stehen. Giannis Gianniotas etwa, der spritzige Mittelfeld-Grieche, der wegen diverser Personalausfälle wohl eine Startchance auf der rechten Seite erhalten wird. Oder Neuzugang Aristide Bancé, der sich beim 1:0-Testsieg über Münster motiviert zeigte und morgen ziemlich sicher in der Anfangself stehen wird. Als zweite Spitze neben Stefan Reisinger.
Kenia eher als Joker
Levan Kenia hat bisher nur punktuell überzeugt, ist morgen wegen einer Schleimbeutelentzündung eher als Joker in der Antreiberrolle zu sehen – sollte es offensiv partout nicht ohne ihn laufen.
Büskens’ Hauptaugenmerk dürfte allerdings auf der Rückwärtsbewegung liegen. „Wir haben bisher zu leichte Gegentore kassiert“, betont der Trainer. Innenverteidiger Dustin Bomheuer sowie die „Sechser“ Adam Bodzek und Oliver Fink zeichneten mit Fehlern für die drei Gegentreffer beim 2:4 in Bielefeld nach der Pause verantwortlich.
„Das Schwierige im Fußball ist, den Fußball einfach zu halten. Hol’ Dir nicht den Druck vor das eigene Tor!“ fordert Büskens von seinen Kickern. Mal sehen, ob die das morgen umsetzen können . . .