Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Köln erwarten am Sonntag ein heißes Spiel: Nicht nur die kreative Fan-Rivalität spricht im Vorfeld der Begegnung zwischen beiden Klubs für eine brisante Begegnung - auch Planungs-Differenzen zwischen Düsseldorf, Köln und der Polizei.

Hier Düsseldorf – dort Köln. Oder umgekehrt. Die alte Rivalität der rheinischen Rivalen kann so wunderbar sein als ewige Quelle für Späßchen (auf Kosten des jeweils anderen), für gegenseitige Hänseleien und Neckereien! Auch im Fußball – gerade im Fußball. So gut wie Siege über die „Geißböcke“ schmecken den Düsseldorfer Fans sonst höchstens noch Erfolge über den FC Bayern aus München. Diesmal haben sie schon vor dem Anpfiff jede Menge Freude. Dafür sorgen zwei Videos: Einmal die „Punkte-klauer“, dann die dritte Folge der „Halbangst“-Serie, in der Uralt-Anhänger der Fortuna per Schlauchboot die Stadt am Dom angreifen, wo sie singend und tanzend klar machen „Jetzt simmer hier“ – in einer ausgesprochen gelungenen Coverversion des BAP-Songs „Verdamp lang her“.

Großes Treffen zwischen Kölnern, der Fortuna und der Polizei

Wie da der Fortuna-Flashmob auf der Domplatte die Vereinsfarben hisst, wie „widerliches“ Kölsch ausgekippt und durch köstliches Alt ersetzt wird, wie am Ende ein als Geißbock kostümierter Hund auf das Kommando „Platz“ tatsächlich platzt – das finden selbst in Köln jede Menge Leute zum Kaputtlachen. „Auch von dort haben wir viele positive Reaktionen erhalten“, erzählt Boris Bartels, der Geschäftsführer der Produktionsfirma. Eine ähnlich witzige Antwort aus Köln lässt aber noch auf sich warten . . .

Auch interessant

Dass es rund um das Derby nicht bei Späßchen bleiben wird, ist indessen auch so sicher wie das Amen im Dom. Wegen der Brisanz der Begegnung war am Dienstagabend eine stattliche Delegation aus Köln zu einem Treffen mit Fortuna-Fans nach Düsseldorf gereist: Die Bundespolizei war dabei, Kölner Polizei, der Fan-Beauftragte des 1. FC. Auf der anderen Seite saßen neben den Fans auch Fortuna-Präsident Peter Frymuth und Vorstandsmitglied Thomas Allofs.

Einigkeit herrschte bei der ganzen Debatte in einem Punkt. „Ein alles andere als normales Fußballspiel“, nannte Michael Temmer, Einsatzleiter der Kölner Polizei, die Begegnung. Da waren alle (noch) einverstanden.

Auch die Wettervorhersage verspricht ein heißes Topspiel

Sonst wurden vor allem Differenzen deutlich: Vor allem der Plan einer großen Düsseldorfer Fangrupe, vom Bahnhof Ehrenfeld mitten durch die Stadt bis zum Stadion zu marschieren, löst unter den Sicherheitskräften heftigen Widerspruch aus – und die glasklare Ansage: „Das werden wir nicht tolerieren.“ Begründung: Es sei unmöglich, bei einer derart provokanten Aktion für die Sicherheit der Gäste zu garantieren. Diese könne nur dann gewährleistet werden, wenn sich die Düsseldorfer an die empfohlene Anreise-Route halten: Per Bahn bis zum Bahnhof Köln-Deutz, von dort weiter mit der Straßenbahn zum Stadion.

Es wird ein heißer Sonntag – das besagt auch die Wetterprognose, die Temperaturen von deutlich über 30 Grad voraussagt. Die 4900 Gästekarten – die üblichen zehn Prozent des gesamten Kontingents – waren im Nu vergriffen. Insgesamt 7000 Düsseldorfer werden erwartet.