Düsseldorf. Dass die Torhüterfrage bei Fortuna Düsseldorf solch einen Eklat auslösen würde, war kaum vorherzusehen. Zwar mochten sich schon während der Vorbereitung weder Giefer noch Rensing zum Konkurrenzkampf äußern. Rensings Reaktion nach dem Vorzug von Giefer könnte ihn jetzt jedoch seinen Vertrag kosten.

Die Fußball-Zweitliga-Saison war am Montagabend für Fortuna Düsseldorf noch nicht angestoßen, da war das erste Theater bereits ausgebrochen. Vor dem Abschlusstraining hatte Coach Mike Büskens die abendliche Startaufstellung zum Heimauftakt gegen Energie Cottbus in der Kabine verkündet. Fabian Giefer bekam im Torwartzweikampf mit Michael Rensing das Startrecht. Was nach den Eindrücken der Vorbereitungsphase so auch erwartet worden war.

Rensing traf gleichwohl in der Umkleide offenbar der Schlag. Der 29-jährige ehemalige Kölner, der bei den Geißböcken nach zwei guten Jahren ausgemustert worden war und nach einem halben Jahr Pause als Nummer 2 zu den Leverkusenern gegangen war, packte seine Sachen und marschierte zum Auto, während die Kollegen auf den Übungsrasen an der Arena trabten.

Das ließ sich wiederum Coach Büskens nicht bieten, strich Rensing aus dem 18-er Kader und berief den 18-jährigen Robin Heller ins Aufgebot. Der Blondschopf bekam nach einem guten Jahr in der A-Junioren-Bundesliga-Elf gerade einen Profivertrag und zog auch in der Sommervorbereitung voll mit.

Giefer machte in den Testspielen den besseren Eindruck

Den Eklat um den Posten zwischen den Pfosten hatte in dieser Schärfe offenbar niemand kommen sehen. Obwohl das Torhüterthema von den Fortunen als problematisch angesehen wurde.

Fabian Giefer, dessen Hoffnungen auf einen Wechsel zu einem Top-Klub durch eine schwache Rückrunde geplatzt waren, wirkte schon beim ersten Trainingslager auf Borkum ob der Konkurrenzsituation bisweilen grimmig und unzufrieden, mochte gar keine offizielle Stellungnahme gegenüber Journalisten mehr abgeben.

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Der als umgänglich(er) geltende Michael Rensing stand nach einem ihm angeblich nicht genehmen Interview in der „Bild“ während und nach dem Trainingscamp in Spiez/Schweiz nicht mehr für Gespräche zur Verfügung.

Im Training unter dem neuen Torwartcoach Oliver Reck arbeitete das Duo in der Vorbereitung hart. Giefer hinterließ in den Testspielen den objektiv besseren Eindruck. Strahlte vor allem mehr Ruhe aus, während Rensing gerade beim 0:3 gegen den Schweizer Meister FC Basel beim Uhrencup in Grenchen Unsicherheiten in der Strafraumbeherrschung erkennen ließ.

Fortuna-Verantwortliche schweigen

Ob’s tatsächlich zur Auflösung des erst 22 Tage laufenden Zweijahresvertrages von Rensing bei Fortuna kommt? Der in dieser Frage maßgebende Sportvorstand Wolf Werner mochte sich gegenüber der NRZ zunächst nicht zum Vorfall äußern.