Borkum/Düsseldorf. . Anhänger des Bundesliga-Absteigers Fortuna Düsseldorf waren am Wochenende in eine Massenschlägerei in einer Disco auf Borkum verwickelt. Rund 30 Menschen prügelten sich in der “Kajüte“, die Polizei musste die Disco nachts schließen. Fortuna weilt zum Trainingslager auf der Nordseeinsel.

Jochen Peter Schreiber sah sich Sonntagfrüh fassungslos in seiner Kellerdiskothek „Kajüte“ um, die an der Borkumer Fußgängerzone Bismarckstraße direkt um die Ecke des Fortuna-Trainingslager-Hotels liegt. Die Tanzfläche war von Glasscherben übersät, an den Toilettenwänden klebte reichlich Blut von geflüchteten Verletzten.

„Ärger gibt es immer etwas, wenn die Leute zu viel getrunken haben. Aber das hier sprengt den Rahmen“, so „Butzi“ Schreiber.

Fortuna weilt zum Trainingslager auf Borkum

Gegen 1.28 Uhr in der Nacht zum Sonntag hatten Anhänger des Fußball-Bundesliga-Absteigers Fortuna am Rande des gerade laufenden Trainingslagers bei einer Massenschlägerei mitgemischt. An deren Ende es mindestens zehn Verletzte gab. Drei Personen mussten wegen schwerer Schnittverletzungen im Insel-Krankenhaus an der Gartenstraße versorgt werden.

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Was war passiert? Ein Augenzeuge berichtete, dass wenige Minuten nach einer ersten Rangelei zwischen Fortuna-Fangruppen, Einheimischen und Teilnehmern eines Beach-Soccer-Turniers eine Schlägerei ausgebrochen sei. In deren Folge wurde unter anderem eine große Glasscheibe nahe des Pults von Borkums DJ-Legende „Fokko“ Bakker zerlegt. Dazu flogen teilweise abgebrochene Bierflaschen in die Menge. Mehr als 30 Personen sollen in den gemeingefährlichen Tumult verwickelt gewesen sein. Der Sachschaden beträgt nach „Butzi“ Schreibers Schätzung mehrere tausend Euro.

Polizei schloss die "Kajüte" um 2.30 Uhr

Kriminalhauptkommissar Christoph Espen war mit seinen fünf Mitarbeitern zwar zügig am Tatort, der mit rund 250 Besuchern gut besucht war. Die Verursacher konnte der Koblenzer aber nächtens nicht auf die Schnelle dingfest machen. Die Polizei schloss die „Kajüte“ gegen 2.30 Uhr. Schon am frühen Morgen liefen auf der Wache Verhöre möglicher Täter. Mittags schickte Espen einen Zeugenaufruf heraus, um sich ein genaueres Bild der Nacht machen zu können. „Solch eine Schlägerei gab es in meiner fünfjährigen Amtszeit auf Borkum noch nie“, stellte Espen fest.

Das wenig erfreuliche Auftreten einiger Mitreisender konnte auch Fortunas zuständiges Vorstandsmitglied, der Sicherheitsbeauftragte Sven Mühlenbeck, nicht gerade rücken: „Wir müssen uns mit der Polizei ein Bild davon machen, wer von den Fans möglicherweise involviert war. Wir hatten unsere Borkumer Kontaktpersonen davor gewarnt, dass Problemfans auf die Insel kommen könnten.“

Bei der mit 500 Fans gut besuchten Fortuna-Fan-Party in der Kulturinsel wenige Stunden zuvor war alles ruhig geblieben. Da hatten allerdings auch schwere Jungs einer Sicherheitsfirma die Aufsicht übernommen.