Düsseldorf. Beim Mittwochstraining von Fortuna Düsseldorf ging es heiß her. Dani Schahin und Ken Ilsø gerieten aneinander. Außenverteidiger Johannes van den Bergh steht auch bei Hertha BSC im Fokus. Der Fürther Heinrich Schmidtgal könnte eine Alternative sein.

Trainingseinheiten der Fortuna-Fußballprofis sind immer auch einer gewissen Sichtweise ausgeliefert. Gestern zum Beispiel. Da war’s plötzlich vorbei mit der gepflegten Langeweile für Betrachter, die an der Arena zumeist ein Fernrohr brauchen, um das Geschehen zu verfolgen. Gerieten doch tatsächlich die Herren Schahin und Ilsø – oder war’s umgekehrt? – aneinander. Der Däne drohte seinem Offensivkonkurrenten mit der Faust. Gut, dass sogleich die Kollegen zur Stelle waren, um eine drohende Boxeinlage zu vereiteln.

Aber vielleicht hatte das Fußballerblut nur für Fernsehkameras, Fotografen und/oder Schreiber wirklich gekocht. Sky Sport News jedenfalls hatte die große Linse am Spielfeldrand schon ausgepackt, konnte die ferne Szene aber nicht richtig in den Kasten bekommen, weil ein Trainingstor im Blickwinkel stand. Dass sich die Protagonisten hinterher zum Disput nicht äußerten, zählt zum branchenüblichen Schweigegelübde.

Doppeltreffer gegen Balogun

Zuvor hatte Außenverteidiger Leon Balogun zu leiden. Der Ex-Bremer wurde erst von seinem Positionskonkurrenten Tobias Levels schmerzhaft auf dem Fuß erwischt. Dann legte Johannes van den Bergh nach, versenkte die Trainingsspielkugel im Unterleib des Deutsch-Nigerianers. Balogun war nachmittags beim Training aber scheinbar unversehrt wieder dabei. Andrej Voronin erledigte da einen parallelen administrativen Termin, wie es hieß. Dafür stieß Innenverteidiger Jens Langeneke zur kickenden Übungsgruppe, nachdem der 36-jährige Routinier am Morgen wegen Rückenbeschwerden gepasst hatte. Am Nachmittag war’s dann auch insgesamt deutlich ruhiger. Die knapp 60-minütige Einheit vor der dünnen Kulisse zwei Journalisten und einem Fotografen bestand bei Regengüssen zu einem guten Teil aus Fußballtennis.

Dass eine gewisse (An-)Spannung vonnöten ist, versteht sich fast von selbst. Samstag (15.30 Uhr, Arena, live in unserem Ticker) gegen die seit sieben Spielen sieglosen und so mitwackelnden Werderaner aus Bremen sollte Fortuna die nun sechs Partien andauernde Negativserie beenden. Um so den Abstiegskampf nicht zu einem Krimi werden zu lassen.

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Es geht schließlich auch noch um lukrative Bundesliga-Verträge. Beispielsweise für Johannes van den Bergh. Grundsätzlich wollen die Fortunen den soliden Außenverteidiger behalten. Doch der liebäugelt seit einigen Wochen mit einem offenbar deutlich besser dotierten Angebot der Berliner Hertha (die NRZ berichtete). Von verdoppelten Bezügen im Vergleich zur Ist-Situation ist die Rede.

Die Frage heißt also, ob Fortuna monetär da mitgehen mag. Oder ob Sportvorstand Wolf Werner nicht längst auch schon nach Alternativen fahndet. Gerade linke Außenverteidiger wachsen nicht auf den Bäumen. Und ob der erst 18-jährige Ecuadorianer Cristian Ramirez tatsächlich eine Startalternative in der neuen Saison sein kann, weiß aktuell niemand.

Heinrich Schmidtgal könnte eine solche sein. Der Vertrag des 27-jährigen Deutsch-Kasachen bei Schlusslicht Greuther Fürth läuft aus. Und der Name des ehemaligen Oberhauseners soll bei Fortuna auch schon mal gefallen sein.