Düsseldorf. Der letztjährige Fortuna-Innenverteidiger Assani Lukimya war in den vergangenen Bundesliga-Partien nicht gerade vom Glück verfolgt. Am Samstag spielt der gebürtige Kongolese mit dem SV Werder Bremen in der Düsseldorfer Arena.
Bei Fortuna hatte Assani Lukimya-Mulongoti in der vergangenen Saison sein Glück gefunden. Der gebürtige Kongolese mit deutschem Pass legte eine starke zweite Spielzeit in Rot und Weiß hin, stieg mit der Fortuna in die Fußball-Bundesliga auf, musste wegen des gleichzeitigen Abstiegs des 1. FC Köln noch nicht einmal den schon gezeichneten Vertrag in der Domstadt antreten.
Doch Lukimya setzte die Herausforderung, die Suche nach neuem Glück, den besser dotierten Vertrag über die Treue. Und verließ sein Sprungbrett Fortuna Richtung SV Werder Bremen. Dass die Hanseaten ausgerechnet am kommenden Samstag in der Arena zu einem Abstiegsduell anrücken müssen, passt dem Ex-Düsseldorfer derzeit gar nicht in den Kram.
Drei dicke Patzer des 1,90-Meter-Baums sorgten zuletzt für alle Werder-Gegentreffer. Beim 1:1 in Mainz nach 12,6 Spielsekunden (!) ließ sich Lukimya vor dem eigenen Strafraum die Kugel abluchsen. Dazu gab es beim 0:2 gegen Schalke zwei kapitale Böcke.
Mitten durch das Tief
„Das tut mir für ,Luki’ echt leid. Ich kann da schon mitfühlen“, sagt Fortunas Außenverteidiger Tobias Levels, der in der Zweitliga-Saison mit Lukimya in der roten Vierer-Abwehrkette gestanden hatte. „Ich habe in Hoffenheim ein Eigentor fabriziert. So etwas passiert. ,Luki’ muss durch das Tief durch“, bekräftigt Kapitän Andreas Lambertz.
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Die spannende Frage bleibt: Schenkt Cheftrainer Thomas Schaaf seinem Wackelkandidaten ausgerechnet in Düsseldorf, wo der Abwehrschrank aufgrund seiner unkonventionell-kraftvollen Art des Fußballs zu den Publikumslieblingen gehört hatte und Samstag vor ausverkauftem Haus (gleich 54 000 Fans) spielen würde, wieder das Vertrauen?
Natürlich nagen die beiden jüngsten Auftritte am Selbstvertrauen. Eine Auszeit wäre sicher normal. Zumal bei Werder allgemein die Nerven blank liegen. Nur ein Erfolg (4:1 in Stuttgart) in den vergangenen 13 Partien, seit sieben Matches sieglos, zahlreiche Verletzte, Heimblamagen gegen Augsburg (0:1) und Fürth (2:2), der Sturz auf Platz 14 – mit einer Niederlage in Düsseldorf könnte der Traditionsklub ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten.
Doch Lukimya gab sich diesertage der Bremer Journaille gegenüber zuversichtlich. Zumindest, was die persönliche Druck-Lage anbetrifft: „Ich bin mental stark genug, die Situation zu überstehen.“
Auch Coach Schaaf stärkte seinem Schützling, zu dem es neben Mitspieler Sokratis aktuell keine guten Alternativen zu geben scheint, verbal den Rücken: „Nach dem Gegentreffer in Mainz hat er noch ein gutes Spiel gemacht. Und auch in der ersten Halbzeit gegen Schalke war ja nichts zu beanstanden.“
Verzicht auf den Afrika-Cup
Seit dem 2:3 in Hamburg am 27. Januar, wo Lukimya der erste Bundesliga-Treffer gelungen war, ließ Schaaf den Nationalspieler der Demokratischen Republik Kongo stets starten. Seit zehn Partien. Ein Zeichen des Vertrauens, eine Folge der Leistungsbereitschaft, des Willens, alles für den Arbeitgeber zu tun. Lukimya hatte sogar deshalb schweren Herzens auf einen Start beim Afrika-Cup in Südafrika im Januar verzichtet, für den sich „DRC“, wie die Blau-Hemden im Jargon heißen, qualifiziert hatte.
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Schon in der Werder-Hinrunde lief nicht alles günstig. Beim 2:2 gegen Stuttgart flog der 27-Jährige, erst in der 89. Minute eingewechselt, nach einem Foul an Georg Niedermeier vom Platz. Das etwas zu harte Blitz-Rot nach nur zwei Einsatzminuten sorgte für zwei Partien Zwangspause. Und für weitere Geduldsproben. Bis Coach Schaaf Ende Januar voll auf Lukimya setzte. Aktuell ist der Fortune dennoch auf der Suche nach dem Glück. Das er mit einer guten Leistung am Samstag günstig beeinflussen könnte. Wenn ihn Schaaf lässt.