Düsseldorf. Die Chancen, dass Fortuna Düsseldorf am Samstagnachmittag aus der Arena des FC Bayern München einen Sensationssieg einfährt, liegen für die Gäste statistisch bei 9,16 Prozent. „Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden“, erklärte aber Düsseldorfs Axel Bellinghausen.
Natürlich, es ist eine Zahlenspielerei. Aber eine schöne. Eine, die ein wenig Frohsinn versprühen soll vor dem vermeintlich eindeutigsten Duell der Fußball-Bundesliga-Saison mit Fortuna-Beteiligung. Sogar Cheftrainer Norbert Meier spricht von einer „klar eingegrenzten Favoritenstellung“. Aber: Die Chancen, am Samstagnachmittag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) aus der Arena auf der Fröttmaninger Heide einen Sensationssieg abzuschleppen, liegen für die Gäste statistisch immerhin bei 9,16 Prozent.
Rekordmeister FC Bayern München hat in 131 Bundesliga-Spielen seit der Eröffnung des „Luftkissenbootes“ am 31. Mai 2005 schließlich „schon“ zwölfmal verloren. Und 22-mal dem Gast einen Pluspunkt gestattet.
Bellinghausens Erklärung
„Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Wenn ich glaube, wir hätten schon vorher verloren, würde ich ein freies Wochenende nehmen“, erklärte beispielsweise Axel Bellinghausen. Der dynamische Mittelfeldspieler, zuletzt zu den Leistungsträgern und Torschützen (gegen Fürth und auf Schalke) zählend, betont nicht nur mit Blick auf sein Duell mit Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm: „Das wird eine schöne Herausforderung. Für uns alle.“
Bitte nicht ironisch lesen! Die Aufgabe gegen den Fast-Meister, Champions-League- und DFB-Pokalanwärter beinhaltet schließlich die mögliche Heldenkomponente. Lässt sich rechnerisch belegen. Siehe oben!
Wer zum Held reifen könnte? Nein, Cheftrainer Meier sah keinen Grund, vorschnell seine elf Vertrauten bekanntzugeben. Sicher ist nur, dass Ersatzkeeper Rober Almer (Oberschenkel- und Rückenprobleme), Angreifer Stefan Reisinger (Muskelfaserriss im Hüftbeuger) und Innenverteidiger Juanan (Bauchmuskelzerrung) nicht mit in die bayerische Landeshauptstadt fliegen werden. Der an der rechten Wade mit einem Bluterguss gehandicapte Fabian Giefer sollte dagegen zwischen den Pfosten starten können.
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An das Hinspiel mögen sich die Fortunen selbstredend ungern erinnern. Beim 0:5 gegen die mit einer Topleistung aufwartenden Münchener hatten Meiers Mannen rein gar keine Chance. Was der Trainer nicht am übergroßen Respekt seiner Kicker festmachen wollte: „Das lag an der individuellen Klasse des Gegners. Eigentlich sind wir auch damals selbstbewusst ins Spiel gegangen.“ Mit dem Anstoß liefen die Fortunen allerdings nur noch hinter Ball und Gegner her.
„Das Match wird für einige meiner Jungs ein Erlebnis“
Ob ein ähnliches Szenario morgen Nachmittag zu vermeiden sein wird? Ribery, Robben und Co. könnten die Fortuna jedenfalls als flink verdauliche Vorspeise für die folgenden Aufgaben ansehen. Mittwochabend in der Champions League geht es gegen den FC Arsenal um den Viertelfinaleinzug. Dann muss man bei Bayer 04 Leverkusen ran, dem einzigen Team in dieser Saison, dem mit einem 2:1 im Hinspiel überhaupt ein Bundesliga-Sieg über die Bayern geglückt ist.
Fortuna-Trainer Meier gibt folgerichtig diese eher leichte Marschroute aus: „Das Match wird für einige meiner Jungs ein Erlebnis. Deshalb sollen sich die Spieler auf den Samstag freuen.“ Und nicht an das 0:5 vom 20. Oktober denken.
Übrigens. Rund 7000 Fortuna-Fans werden ihre Mannschaft morgen unterstützen. Das Gäste-Kartenkontingent in der mit 71 137 Zuschauern mal wieder komplett besetzten Arena im Münchener Norden wurde voll ausgeschöpft.