Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf konnte im Spiel gegen Mainz erstmals in der Rückrunde wieder auf die organisierte Unterstützung seiner Ultras setzen: Die Gruppe beendete ihre Auszeit mit einem Feuerwerk ohne Pyrotechnik und einer Stellungnahme, auch zu Konflikten zwischen Fortuna-Fans.

Beim 1:1 von Bundesligist Fortuna Düsseldorf gegen Mainz war es am Sonntag für alle im Stadion unübersehbar: Die „Ultras Düsseldorf 2000“ (UD) sind wieder da. Die Fangruppe beendete ihre zehnwöchige Auszeit und brachte neben ihrem großen Banner wieder Fahnen, einen Vorsänger und Trommeln mit. Zum Auftakt boten sie ein optisches Feuerwerk mit Papierschlangen, das ganze Spiel über stimmten sie Gesänge an, die Tausende gerne mitschmetterten.

Bereits vor dem Spiel gaben die Fortuna-Ultras das Ende ihrer Pause auf ihrer Internetseite www.ultras-fortuna.de mit einer „Gruppeninfo“ bekannt. Vor dem Rückrundenstart hatten sie ihre organisierten Aktivitäten eingestellt und dies mit „internen Problemen und Unstimmigkeiten“ sowie der Auffassung erklärt, „dass wir unseren Zielen und Ansprüchen in den letzten Monaten nicht mehr gerecht werden konnten“. Nur durch eine „Phase der Selbstfindung“ habe sich die Gruppe „neu strukturieren und organisieren können“.

Die Ultras thematisieren in ihrem nun veröffentlichten offenen Brief auch Konflikte unter Fortuna-Fans. Nach Medienberichten sollen antirassistisch engagierte Ultras in der Vergangenheit von einzelnen gewaltbereiten Anhängern unterdrückt worden sein. Die Artikel, so erklären die Ultras jetzt, hätten „ein Gesamtbild der Fanszene gezeichnet, das so keinesfalls hinzunehmen ist, da es nicht die Wahrheit widerspiegelt. Fakt ist jedoch, viele der in der Presse beschriebenen Vorfälle sind dennoch so vorgefallen. Dies zu leugnen wäre der falsche Weg und ist nicht zielführend für die weiterführende Aufarbeitung innerhalb der Fanszene.“ Weiter schreibt UD: „Fakt ist jedoch auch, dass die meisten Vorfälle in keinem Zusammenhang zueinander standen. Nichtsdestotrotz sind sich innerhalb der organisierten Fanszene von Fortuna Düsseldorf alle einig, dass es solche und ähnliche Vorfälle in Zukunft niemals wieder geben darf!“

Der Respekt gegenüber anderen Fortuna-Fans, so ihr Appell, müsse an erster Stelle stehen: „Gewalt und Bedrohung unter Fortuna-Fans darf keine Option sein!“ In ihrer Mitteilung betonen die Ultras Düsseldorf ihr antirassistisches Engagement und „fordern auch alle anderen Fans dazu auf, rechtem Gedankengut jederzeit offensiv entgegen zu treten!“ Unter Fortuna-Fans sei „seit der Jahrtausendwende“ kein Platz für Rassismus und Diskriminierungen: „An dieser Einstellung hat sich unsererseits nichts geändert und wird sich auch nie etwas ändern!“

Selbstkritik und Appell im Abstiegskampf

Darüber hinaus stimmt die Gruppe selbstkritische Töne an: „Wir sind uns bewusst, dass auch wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und der nötige Respekt gegenüber anderen Fortuna-Fans hin und wieder zu kurz gekommen ist. Auch wurden manche Entscheidungen unzureichend kommuniziert, wodurch Spekulationen und Mutmaßungen Tür und Tor geöffnet wurden. Dessen sind wir uns bewusst und es ist unser erklärtes Ziel, diese Fehler in Zukunft nicht zu wiederholen.“

Die „Gruppeninfo“ schließen die „Ultras Düsseldorf 2000“ mit dem Appell an alle Anhänger des Aufsteigers: „Für Fortuna stehen die entscheidenden Wochen im Kampf um den Klassenerhalt bevor und es ist an der Zeit, gemeinsam mit der gesamten Fanszene als Einheit hinter der Mannschaft zu stehen!“