Düsseldorf. Der 1:0-Erfolg am 2. April 1991 war der letzte Sieg von Fortuna Düsseldorf beim FC Bayern München - doch selbst Torschütze Thomas Allofs kann sich heute nicht mehr genau daran erinnern, wie er den Treffer erzielt hat.

Verdammt lange her! Am 2. April 1991, vor knapp 22 Jahren also, feierte die Fortuna ihren bislang letzten Auswärtssieg beim FC Bayern. 0:1 (0:0) lautete damals das – aus Bayern-Sicht blamable – Endergebnis. Torschütze war Thomas Allofs. Seitdem ist so viel Zeit ins Land gegangen, dass sich der „Mann des Tages“ schon gar nicht mehr daran erinnern kann, wie er das Tor seinerzeit genau gemacht hat. „Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung, wie das Ding damals gefallen ist“, erzählt er wenige Tage vor dem nächsten Auftritt des Düsseldorfer Bundesligisten beim deutschen Rekordmeister (Sa., 15.30 Uhr, live in unserem Ticker) im Gespräch mit der NRZ. Und will dann wissen: „Wer war eigentlich im Tor bei den Bayern?“

Keine Aufzeichnungen auf YouTube

Bayern-Keeper war Raimond Aumann. Doch wie das Tor genau entstanden ist, darüber geben die Fotos von damals auch nicht so richtig Aufschluss. Allofs dazu: „Ich habe auch schon mal bei YouTube geguckt, ob ich da was finde. Aber auch dort gibt’s nichts. Offenbar ist das Tor verschollen. Vor Kurzem habe ich mich noch mit Dirk Krümpelmann darüber unterhalten, der dabei war. Aber der wusste auch nicht mehr viel.“

Immerhin erinnert sich „Thommy“ noch an diverse andere Einzelheiten. Zum Beispiel daran, was Trainer Josef Hickersberger dem Fortuna-Team mit auf den Weg gegeben hatte. „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie. So ähnlich klang unser Motto“, erzählt das heute 53 Jahre alte Mitglied des Fortuna-Vorstands, „und oft hast du bei den Bayern ja auch wirklich eine Klatsche gekriegt. Aber es gab halt auch Ausnahmen.“

Daran sollte die Mannschaft auch am kommenden Samstag denken. „Wenn du dich bei den Bayern nur hinten reinstellst, wird’s ganz schwer. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis du dir einen einfängst“, wünscht er eine Fortuna, die wenigstens gelegentlich mutig den Weg nach vorne sucht. „Wie Norbert Meier immer sagt, müssen wir auf unsere Stärken setzen“, sagt Allofs, „aus einem kompakten System heraus hin und wieder mal schnell nach vorne spielen.“

Was er aus dem Jahr 1991 außerdem an Tipps für die heutige Mannschaft hat? „Als Spieler denkst du immer an eine mögliche Überraschung. sonst bräuchtest du ja gar nicht hin zu fahren.“

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Wie die Überraschung damals gelang, daran erinnert sich Thomas Allofs nur noch ziemlich ungefähr. „Das Tor fiel in der 65. Minute, so viel weiß ich noch“, sagt er, „da hatten wir den Bayern schon über eine Stunde stand gehalten. Und wenn du mal so weit bist, dann kannst du schon mal daran denken, ob du nicht selbst einen reinmachen kannst. Danach sind sie eine halbe Stunde lang angerannt, aber wir haben gegengehalten. Sehr wahrscheinlich hatte auch noch Jörg Schmadtke in unserem Tor einen Super-Tag.“

Die Mannschaft jener Saison, so Allofs, sei ein vielversprechendes Team gewesen. Außer ihm und Schmadtke gehörten unter anderem Jörg „Ali“ Albertz dazu, Mike Büskens, Rudi Wojtowicz, Ralf Loose oder Jörn Andersen. „Da hätte etwas draus werden können“, so Allofs, „aber leider ist das nicht passiert.“ Am Ende jener Saison stand das Team auf Platz zwölf – im Jahr darauf wurde die Fortuna Letzter und stieg ab.

Und wie gefährlich ist die Lage für die Mannschaft in der laufenden Spielzeit? „Ich würde nicht sagen gefährlich“, schätzt Thomas Allofs, „aber die Sache ist noch längst nicht gelaufen. Vor uns liegt ein hartes Stück Arbeit. Die Spieler wissen das. Und wenn sie an sich glauben, dann wird’s für die nötigen 37 bis 38 Punkte auch reichen.“