Düsseldorf. Auch beim 1:2 in Mönchengladbach war die Abwehr wieder die größte Problemzone der Düsseldorfer Fortuna – auch wenn Neuzugang Martin Latka keinen schlechten Einstand erwischte. „Latka hat schon eine gewisse Ruhe ausgestrahlt“, sagte Trainer Norbert Meier.
Wie sich die Zeiten geändert haben! Als „Fort Knox“ wurde die Fortuna-Abwehr zu Beginn der Bundesliga-Hinrunde betitelt – weil sie scheinbar ähnlich schwer zu knacken war wie das legendär gut bewachte Lager der US-Goldreserven. Fünf Spiele ohne Gegentor überstand der Aufsteiger zu Beginn der Saison. Aber jetzt, nach zwei Spielen der Rückrunde, kann von einer „Festung“ längst keine Rede mehr sein. Ganz im Gegenteil: Drei Gegentore gab’s bei der 2:3-Heimniederlage gegen Augsburg, zwei weitere kamen am Wochenende beim 1:2 (0:2) in Mönchengladbach hinzu.
Pechvogel Juanan
Die Augsburger hatte die Fortuna zweimal mit schweren Patzern in aller Form zum Einnetzen eingeladen – in Mönchengladbach brachte sie sich sogar selbst in Rückstand. Innenverteidiger Juanan war der Pechvogel, der den Ball in der sechsten Minute beim Versuch, eine scharfe Hereingabe von Oscar Wendt abzuwehren, ins eigene Tor beförderte.
Keine Chance für Torhüter Fabian Giefer, der schon aufnahmebereit in Position gegangen war. Vor dem 0:2 durch Patrick Hermann hatte Johannes van den Bergh das Spielgerät großzügig dem Gegner überlassen, wofür sich der sonst blasse Luuk de Jong mit der Mustervorlage zu seinem Teamkollegen bedankte.
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Fortunas Bollwerk von einst ist schwer ins Wanken geraten. Allerdings war in Gladbach mit van den Bergh nur noch ein Spieler aus der ursprünglichen Viererkette auf dem Spielfeld. Mit Jens Langeneke (Innenbandriss) und Stelios Malezas (Trainingsrückstand) fehlten die beiden „Säulen“ der zunächst so stabilen Defensive. Und Leon Balogun, der auf der rechten Seite für den zuletzt wenig überzeugenden Tobias Levels zum Einsatz kam, spielte auch nicht überzeugender als sein Vorgänger. X-mal wurde Balogun überlaufen, bei eigenen Vorstößen verfehlten seine Flanken meist das Ziel.
Meier: „Eigentor kann passieren“
Dennoch nahm Fortuna-Trainer Norbert Meier seine Spieler in Schutz. „So ein Eigentor kann mal passieren“, meinte er zu Juanans Fehlschuss, „da ist er eben unglücklich reingegrätscht.“ Und Balogun attestierte Meier, der habe ihn „nicht enttäuscht“.
Gemäß seiner Devise, nach der sich die Fortunen nach Niederlagen nicht in ihrem Selbstvertrauern erschüttern lassen dürfen, betonte Meier auch nach dieser zumindest in der ersten Halbzeit desolaten Vorstellung das Positive. „Martin Latka hat schon eine gewisse Ruhe ausgestrahlt“, bescheinigte er dem 1,93 Meter langen Neuzugang von Sparta Prag, der abgesehen von einem Schuss an die eigene Latte und einem erschreckenden Fehlpass in die Beine von Juan Arango tatsächlich ohne Fehler blieb. Dennoch: Die Rückkehr zur Stabilität lässt auf sich warten. Mit fünf Gegentoren in zwei Spielen wurde aus dem ehemaligen „Fort Knox“ eine ausgesprochene Problemzone.
Was allerdings nicht bedeutet, dass die Abteilung Offensive in Gladbach viel Glanz verbreitet hätte. Abgesehen von Dani Schahins Elfmeter-Tor kam nämlich auch in der deutlich besseren zweiten Halbzeit kein einziger Schuss der Düsseldorfer gefährlich auf das Tor von Marc-André ter Stegen
Gladbach schlägt Fortuna
