Nürnberg/Augsburg. Nach zuvor drei Spielen, in denen Fortuna Düsseldorf sieben Punkte geholt hatte, musste die Mannschaft von Trainer Norbert Meier einen Dämpfer hinnehmen. Die Rheinländer verloren das Duell beim 1. FC Nürnberg 0:2. Spitzenreiter Bayern München gewann beim FC Augsburg 2:0.
Der 1. FC Nürnberg hat seine positive Heimserie in der Fußball-Bundesliga weiter ausgebaut. Die Mannschaft von Dieter Hecking besiegte Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verdient mit 2:0 (1:0) und ist nun seit fünf Spielen zuhause ungeschlagen. Der Club verschaffte sich damit ein komfortables Polster von sieben Zählern auf den Relegationsplatz, Düsseldorf rutscht nach zuvor drei Spielen ohne Niederlage mit einem Punkt Rückstand hinter die Franken.
Das Tor des Tages für die überzeugenden Gastgeber erzielte vor 37.041 Zuschauern Stürmer Sebastian Polter (27.), der eine Maßvorlage von Markus Feulner aus kurzer Distanz verwertete. Der überragende Feulner sorgte in der Nachspielzeit für den Endstand. Die Fortuna durfte sich bei Torhüter Fabian Giefer bedanken, dass sie nicht deutlicher unterlag.
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Van den Bergh mit Problemen
Außer in den ersten 20 Minuten bestimmte Nürnberg das Spiel vor allem über die starke rechte Seite mit den variabel agierenden Feulner und Mike Frantz. Düsseldorfs Linksverteidiger Johannes van den Bergh hatte mit beiden große Probleme. Gerade Feulner, der den japanischen Spielgestalter Hiroshi Kiyotake ersetzte, trumpfte auf. Kiyotakes Fehlen, der wegen eines grippalen Infektes passen musste, war so kaum spürbar.
Begonnen hatte beide Mannschaften flott, ohne jedoch für ernsthafte Torgefahr zu sorgen. Düsseldorf suchte den Erfolg über schnelle Gegenstöße, bei denen häufig die beiden Außenspieler Stefan Reisinger und Axel Bellinghausen eingebunden waren. Beim Club lief ebenfalls viel über die Flügel, aber bis auf einen Kopfball von Hanno Balitsch (11.), der das Tor deutlich verfehlte, blieben die Angriffe zunächst eher harmlos.
Giefer mit Glanztaten
Nach einer Viertelstunde wurden die Aktionen der Franken jedoch präziser. Timo Gebhart hatte die Führung auf dem Fuß (15.), zielte aber freistehend zu hoch. Kurz darauf verpasste Polter (19.) aus ähnlich guter Position. Doch auch die seit drei Spielen unbezwungene Fortuna legte nun einen Gang zu. Bellinghausen (21.) hatte die bis dahin beste Gelegenheit, vergab aber kläglich. Die Führung fiel dann nach einem Angriff über die starke rechte Club-Seite. In der Folge hatte Nürnberg ein klares Übergewicht, aber Giefer rettete mit Glanztaten gegen Balitsch (31.) und Javier Pinola (41.).
Die Elf von Hecking, der nach einer Knie-OP in dieser Woche auf Krücken ins Stadion kam, blieb auch nach dem Wechsel zunächst am Drücker. Erst nach einer Stunde wurde Düsseldorf wieder mutiger. Nach einer Ecke hätte der eingewechselte Dani Schahin (60.) auch fast den Ausgleich erzielt, doch Timothy Chandler schlug den Ball von der Torlinie. Auch Andreas Lambertz (69.) war dicht an einem Treffer.
Auf Seiten waren Feulner und Frantz die stärksten Akteure. Bei Düsseldorf wusste neben Giefer vor allem der Australier Robbie Kruse zu überzeugen. (sid)
Bayern München mit Pflichtsieg beim FC Augsburg
Standesgemäß, aber ohne Glanz hat Herbstmeister Bayern München seine souveräne Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga gefestigt. Der deutsche Rekordmeister feierte im achten Auswärtsspiel der Saison seinen siebten Sieg - das 2:0 (1:0) beim widerspenstigen FC Augsburg war ein routiniert eingespielter Pflichtsieg. Die wackeren Schwaben konnten wenige gute Gelegenheiten nicht nutzen, sie stehen nach neun Spielen ohne Sieg mit nur acht Punkten weiter auf einem Abstiegsplatz.
Es passte ins Bild, dass der FC Bayern vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena einen Strafstoß benötigte, um in Führung zu gehen. Nachdem Gibril Sankoh der Ball im Strafraum an die Hand gesprungen war, verwandelte Thomas Müller den Elfmeter abgebrüht (40.). Es bereits sein neuntes Saisontor. Danach hatten die Bayern aber alles im Griff, Mario Gomez (63.) raubte mit seinem Treffer zwei Minuten nach seiner Einwechslung jegliche Illusion auf eine Überraschung.
Heynckes rotierte
Trainer Jupp Heynckes hatte nach dem Spiel in der Champions League gegen Bate Borissow (4:1) seine Mannschaft erneut kräftig durchgemischt und auf sechs Positionen verändert: Er schickte die vermeintliche Bestbesetzung aufs Feld. Beim Spielaufbau hatte der Rekordmeister aber zunächst seine Probleme. Augsburg störte früh und energisch und provozierte viele Ballverluste. Die Bayern spielten erst nach 20 Minuten druckvoller, mehr als zwei Schüsse von Mario Mandzukic (23. und 25.) aber sprangen nicht heraus.
Der FC Augsburg hat in der ersten Viertelstunde bereits sechs Gegentreffer hinnehmen müssen, so viel wie keine andere Mannschaft. Beinahe aber wären die Gastgeber diesmal sogar in Führung gegangen, der stets aufmerksame Dante rettete in höchster Not gegen Sascha Mölders, der dann den frei herumliegenden Ball nicht rechtzeitig wiederentdeckte (5.). Es war der Höhepunkt einer sehr stürmischen Augsburger Anfangsphase, in der die Münchner in der Abwehr noch ein wenig unaufmerksam wirkten.
Der FCA verkaufte sich teuer, spielte zumeist über Koo Joe-Chol, de Jong und Tobias Werner bisweilen auch gefällig nach vorne, war in der Regel aber auch ungefährlich. Die Schwaben hatten eine weitere kleine Chance, als Torhüter Manuel Neuer bei einem Schuss von Werner den Ball etwas unglücklich abprallen ließ, allerdings rechtzeitig nachsetzen konnte (31.). Kurz vor der Pause köpfte Mölders aus guter Position weit neben das Tor (44.). (sid)
Greuther Fürth immer näher am Abgrund
Die SpVgg Greuther Fürth überwintert in ihrer ersten Saison in der Fußball-Bundesliga auf einem Abstiegsplatz. Nach dem 0:1 (0:1) beim SC Freiburg droht der Mannschaft von Trainer Mike Büskens, die seit 14 Spielen auf einen Sieg wartet, mit bislang nur acht Punkten zudem ein Weihnachtsfest als Tabellenletzter. Einzig das Kellerduell gegen den FC Augsburg zum Abschluss der Hinrunde bedeutet noch ein wenig Hoffnung für die an der Dreisam extrem harmlosen Franken.
Die Freiburger hingegen, für die Daniel Caligiuri traf (15.), bleiben durch den Sieg in Reichweite der Europacup-Plätze. Im vergangenen Jahr waren es noch die Breisgauer, die als Schlusslicht in die Rückrunde starten mussten. Die folgende "irre Aufholjagd" hatte Büskens vor der Partie noch als Vorbild ausgegeben.
Die erste Bundesliga-Begegnung der beiden Mannschaften überhaupt begann schleppend. Büskens hatte im Vorfeld betont, wie ähnlich sich die beiden kleinen Vereine seien - entsprechend neutralisierten sich die Teams auf dem Platz. Die 22.600 frierenden Zuschauer mussten sich so bis zur achten Minute gedulden, ehe Fürths Robert Zillner für den ersten, wenn auch sehr zaghaften Torschuss sorgte.
Schock für Fürth
Für den Gastgeber brachte gleich die erste Gelegenheit die Führung. Nach Vorlage von Jonathan Schmid traf Caligiuri von der Straumraumgrenze mit links ins lange Eck. Fürth, das der schlechteste Aufsteiger seit 38 Jahren ist, wirkte in der Folge schockiert und hatte Glück, dass der Schuss von Jan Rosenthal knapp am Tor von Wolfgang Hesl vorbei ging (22.).
Vor dem Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg), der in dem ruppigen Spiel recht viel Arbeit hatte, zeichnete sich die technische Überlegenheit der Freiburger ab, das Team von Trainer Christian Streich verpasste aber das zweite Tor. Hesl hatte mit dem Schuss von Pavel Krmas keine Mühe (43.).
Nach der Pause bot sich den fast durchgehend mit Nikolausmützen bekleideten Zuschauern zunächst das gleiche Bild: Freiburg wirkte überlegen, leistete sich aber im Offensivspiel zu viele Ungenauigkeiten. Auf der Gegenseite vermochte auch der Schuss von Zillner, der für Milorad Pekovic ins Team gerückt war, die Fürher Lethargie nicht zu beenden (56.).
Nach 62 Minuten reagierte Büskens und brachte Felix Klaus, den Schützen des ersten Fürther Bundesliga-Treffers. Die Gäste wurden in der Folge etwas stärker, strahlten aber weiterhin kaum Gefahr aus. Beste Akteure bei den Gastgebern waren Schmid und Krmas, bei den Fürthern gefiel Zillner. (sid)