Düsseldorf. . Am Freitag stand beim Bundesligisten Fortuna Düsseldorf eine Zirkeltrainingsprüfung mit Trommelsprint und Liegestütze auf dem Programm. Besonders auf dem Kieker hatte Cheftrainer Norbert Meier seinen spanischen Innenverteidiger Juanan. Oliver Fink zeigte sich leichtfüßig wie immer.

Pünktlich zum ersten Training in Maria Alm Freitag um 10 Uhr regnete es Bindfäden. Jene 26 Fortuna-Kicker, die sich bei der ersten Zirkeltrainingsprüfung (von zwei geplanten) abzurackern hatten, hätten es trotzdem kaum besser antreffen können. Das kühle Nass von oben und die fortwährend laufende Musikbox linderten zwischenzeitlich etwas die 90-minütige Pein an 13 Stationen, die in zwei Durchgängen jeweils für 60 Sekunden mit Energie zu bearbeiten waren.

„Das war schon knackig“, meinte selbst Konditionstrainer Dirk Schauenberg mit Blick auf den Kraft-Ausdauer-Parcour, „aber die Jungs haben sich super durchgebissen und ein Lob verdient.“ Das sprach dann Cheftrainer Norbert Meier im Kreis seiner Schützlinge aus.

Zuvor leistete sich Meier mit seinem Torwarttrainer Manfred Gloger ein munteres Sprüchewettklopfen. Was sich vor allem an den beiden fiesesten Stationen entfaltete.

Dynamische Liegestütze über 60 Sekunden

Dynamische Liegestütze über 60 Sekunden war für viele Fortunen eher schwer zu bewältigen. Die Herzfrequenzmessung beim Trommelsprint auf der Stelle, dazu waren die Probanden am Rücken mit einem elastischen, nach hinten ziehenden Seil befestigt, begleitete Gloger persönlich.

„Bei mir kannst du nicht bescheißen“, warnte der ehemalige MSV-Coach seine Opfer vor. Axel Bellinghausen weckte den in ihm wohnenden Kampfhund besonders laut. Und fegte drauf los, als würde jeder Schritt die Regenwolken wegzaubern. „Das hältst du nicht durch, Kollege!“ frotzelte Gloger. Doch Bellinghausen biss sich durch.

Oliver Fink beeindruckte leichtfüßig wie immer. Gloger: „Der Oberpfälzer macht das Uhrwerk, klasse!“ Stefan Reisinger musste in der Minischlammgrube kämpfen. „Was bietest Du mir denn da an?! Nach zehn Minuten Torwarttraining wärst Du tot!“ entgegnete Gloger. Der 1,96 Meter lange Fabian Giefer wurde so begrüßt: „Nicht labern, Kleiner, dafür bin ich zuständig!“

Trainer Meier hatte Juanan auf dem Kieker

Cheftrainer Norbert Meier hatte indes zwei-, dreimal seinen spanischen Innenverteidiger Juanan auf dem Kieker. „Sind wir hier beim Rentnertanz“, kommentierte Meier erlahmende Liegestütze. Und Juanans Stangensprints ganz am Ende des schmalen Parcours kamen auch nicht dynamisch genug. „Hossa, hossa – das ist ja Grete Waitz auf den letzten hundert Metern.“

Wobei Meier der einstigen Weltrekordhalterin im Marathonlauf aus Norwegen sicher kein Unrecht tun wollte.

Juanan verstand den Spruch ebenso wenig wie der arabische Testkicker Mazin Alhuthayfi. Den fragte Meier auf Englisch: „You know what ,auskotzen’ is?“ To vomit, die fast wörtliche Übersetzung, wusste übrigens niemand. Bastian Müller, neben André Fomitschow, Gerrit Wegkamp, Fink oder auch Bellinghausen einer der besten, lag hinterher im Matsch.

Der treffendste Satz des Vormittags fiel Ex-Karate-Weltmeister Schauenberg ein: „Wenn Du denkst, Du kannst nicht mehr, dann kommt von hinten der Trainer her.“ Was ja auch zu beweisen war, wie der Lateiner hier anfügen würde.