Rhede. Im ersten Testspiel der Saison gelang Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ein 6:0-Sieg beim Oberliga-Niederrhein-Vertreter VfL Rhede. „Die ersten Halbzeit“, erklärte Fortuna-Trainer Norbert Meier mahnend, „war Traditionsfußball. Danach ging es etwas besser.“

Wenn man schon mal einen Fußball-Bundesligist zu Gast hat, dann sollte man aus dem Nachmittag auch etwas machen. Niederrhein-Oberligist VfL Rhede, Fortunas erster Testgegner am Samstag, mochte immerhin 3600 Interessierte nicht enttäuschen. Bürgermeister Lothar Mittag (Die Grünen) schmetterte mit seiner Rockband „Sixpack“ auf der Bühne am Spielfeldrand zum Einlauf der Hauptdarsteller „Tage wie diese“ von den Toten Hosen. In reichlich schräger Tonlage. Nicht nur für Düsseldorfer Ohren. Vielleicht war manch ein Fortune auch deshalb anfangs etwas verwirrt. Nach einem lange zähen Auftritt stand es letztlich 6:0 (2:0).

Cheftrainer Norbert Meier gab, ganz gegen seine Gepflogenheiten nach Testspielen, im VIP-Zelt eine Pressekonferenz. Eher spaßig. Setzte aber die eine oder andere Spitze. „Die ersten Halbzeit“, erklärte Meier mahnend, „war Traditionsfußball. Danach ging es etwas besser.“

VfL-Team wehrte sich nach Kräften

Die ohnehin nur peripher erwarteten Rückschlüsse verbieten sich gegen ein VfL-Team, das sich nach Kräften wehrte und sich auch mit spielerischen Mitteln oft zu lösen wusste. Man merkte den Rot-Hemden nach einer Woche Training deutlich an, dass noch eine Menge Arbeit zu verrichten ist. Mit Bellinghausen, Ilsø, Garbuschewski und Co. kam nach der Pause zumindest ein wenig Tempo ins unerquickliche Spiel. Das natürlich litt, weil die Automatismen einer eingespielten Kombo fehlten.

Fortunas erstes Saisontor erzielte Stefan Reisinger. Der bundesliga-erfahrene Stürmer vom SC Freiburg drückte die Kugel aus drei Metern Zieldistanz über die Torlinie. Ein übler Abwehrfehler der Gastgeber ließ Robbie Kruse von der linken Strafraumgrenze seinen Torschützen Nando Rafael unbedrängt bedienen.

Nach einem Zehner-Wechsel in der Halbzeit häuften sich die Fortuna-Chancen. Timo Furuholm hätte eigentlich fünf Treffer machen müssen, schaffte aber „nur“ zwei Abstauber. Einmal aufgelegt von Kapitän Andreas Lambertz, wenig später von Fortuna-Rückkehrer Axel Bellinghausen.

Drei Minuten darauf drosch der Finne die Kugel freistehend über das leere Rheder Gestänge. Und wurde gegen den Ex-Fürther Dani Schahin vom Feld gewunken. Auch U-19-Nationalspieler Dennis Wegkamp kam in der Schlussviertelstunde. Beide hielten es mit einer Grundregel von Turnvater Jahn: Die Übungseinheit immer mit einem (noch so kleinen) Erfolgserlebnis abschließen! Das Duo traf zum 5:0 und 6:0.

Besonders eilige, junge Autogrammjäger versuchten da längst, an der Fortuna-Bank schriftliche Beweise für ihr Treffen mit Bundesliga-Profis einzusammeln. Ein riskantes Unterfangen, wie Betreuer Aleksandar Spengler den „kleinen Flitzern“ zu verstehen gab. Cheftrainer Meier hatte zuvor schon die allzu dicht auf seine Pelle rückende Filmcrew vom Rheder Schluse-TV freundlich, aber bestimmt aus dem Sichtfeld gebeten. So oder so: Sehr viel hatte Meier nicht verpasst.

DAS SPIEL IN DER STATISTIK

Fortuna, 1. Halbzeit: Almer – van den Bergh, Juanan, Balogun, Müller – Fink, Bodzek – Kruse, Reisinger, Cha – Rafael.

Fortuna, 2. Halbzeit: Almer – Fomitschow, Langeneke, Bruno Soares, Levels – Lambertz, Paurevic (75. Wegkamp) – Bellinghausen, Ilsø, Garbuschewski – Furuholm (75. Schahin).

Tore: 0:1 (29.) Reisinger, 0:2 (38.) Rafael, 0:3 (58.) Furuholm, 0:4 (69.) Furuholm, 0:5 (84.) Schahin, 0:6 (88.) Wegkamp.

Zuschauer: 3600.