Düsseldorf. . Die Vorbereitungsphase ist für Fortuna länger und üppiger denn je. Was Trainer Norbert Meier nur recht sein dürfte angesichts der vielen neuen Gesichter: „Der späte Saisonstart ist sicher ein kleiner Vorteil für uns.“ Ansonsten gibt sich der Coach des Bundesliga-Aufsteigers keinen Illusionen hin.

Norbert Meier eröffnete die neue Fußball-Saison klassisch. Wie früher am ersten Schultag im Klassenzimmer. Angesichts von 14 Neuzugängen bei Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf war in der Umkleidekabine erst einmal eine kleine Vorstellungsrunde fällig. Kurz und prägnant. Damit auch jeder jeden schnell kennenlernt. Der rhetorisch starke Meier führte sich gewohnt schlagfertig ein: „Alles, was ihr über mich gehört und gelesen habt, stimmt.“

Dazu zählt unter anderem, schwere Herausforderungen anzunehmen. Eine wird sein, eine neue, für die Bundesliga taugliche Mannschaft zu basteln. Mit Assani Lukimya-Mulongoti (zu Werder Bremen) fehlt die Korsettstange aus dem Aufstiegsjahr in der Innenverteidigung. Dazu brach die komplette Offensive weg. Sascha Rösler (13 Tore, zu Alemannia Aachen), Maximilian Beister (11 Tore, zurück zum Hamburger SV) und Thomas Bröker (acht Tore, zum 1. FC Köln) hatten den Zweitliga-Stammangriff der Fortuna zuletzt gebildet.

Die in der Bundesliga erfahrenen Nando Rafael (FC Augsburg) und Stefan Reisinger (SC Freiburg), Dani Schahin vom Mitaufsteiger Greuther Fürth und U-19-Nationalspieler Gerrit Wegkamp, für den Fortuna an Drittligist VfL Osnabrück sogar eine Ablöse in Höhe von rund 200 000 Euro überwies, wollen ihre Erstliga-Tauglichkeit unter Beweis stellen.

Trio im Düsseldorfer Offensivbereich

Im Offensivbereich blieb mit dem Dänen Ken Ilsø, dem Finnen Timo Furuholm und dem Australier Robbie Kruse ein Trio übrig. Gut möglich, dass sich mit dem Chemnitzer Ronny Garbuschewski ein bisher nur in Liga drei überzeugender Mittelfeldmann auf einer der Außenbahnen anbietet.

Links könnte der laufstarke Axel Bellinghausen, der nach sieben Jahren süddeutscher Wanderschaft via Kaiserslautern aus Augsburg an den Rhein zurückkehrt, wichtige Akzente setzen. Rechts defensiv wie offensiv ist der vom schottischen Meister Celtic Glasgow in die Bundesliga zurückkehrende Du-Ri Cha gefragt. Der Südkoreaner zählt mit 31 Lenzen zu den erfahrenen Kickern im Kader.

Kampf um den Platz im Fortuna-Tor

Im Tor dürften sich der österreichische Nationalkeeper Robert Almer und das von Bayer 04 Leverkusen für rund 400 000 Euro Ablöse verpflichtete Talent Fabian Giefer (22) einen Kampf um den Startplatz liefern. Das brasilianische Ex-„Zebra“ Bruno Soares schielt auf den zweiten Innenverteidiger-Posten neben dem bisherigen Abwehr Jens Langeneke.

Schwer einzuschätzen ist ein junges Quartett, das von Reserve-Mannschaften der Bundesliga-Konkurrenz verpflichtet wurde: Leon Balogun (24/Werder Bremen) in der Abwehr, Bastian Müller (20/Bayern München), André Fomitschow (21/VfL Wolfsburg) und Ivan Paurevic (21/Borussia Dortmund) im Mittelfeld.

Alhuthayfi gilt zunächst als Testspieler

Ob der Araber Mazin Ahmed Alhuthayfi eine nennenserte Rolle spielen kann? Der 26-jährige Mittelfeldkicker vom saudischen Erstligisten Al-Ittihad aus Dschidda war zuletzt erfolglos an den englischen Zweitliga-Absteiger FC Portsmouth ausgeliehen. Gilt zunächst einmal als reiner Testkicker mit preiswertem Vertrag. Ob aus der bisher nur mündlich geplanten Kooperation mit der Nummer Eins vom Roten Meer etwas wird, dürfte auch ein wenig von den Ballkünsten des vermeintlich besten Schwarz-Gelben – Al-Ittihad spielt in den Farben von Borussia Dortmund – abhängen.

Die Vorbereitungsphase ist für Fortuna länger und üppiger denn je. Was Coach Meier nur recht sein dürfte angesichts der vielen neuen Gesichter: „Der späte Saisonstart ist sicher ein kleiner Vorteil für uns.“

Ansonsten gibt sich der Trainer keinen Illusionen hin: „Wir werden Borussia Dortmund sicher nicht durch das Westfalenstadion schaukeln. Und gegen Bayern München sind fünfundsiebzig Prozent Ballbesitz eher unrealistisch.“ Ab er er sagt auch: „Für uns wird jedes Spiel ein Knaller sein.“