Düsseldorf. . Die „Kette“ war am Sonntagnachmittag in der Arena das medial am meisten gebrauchte Substantiv nach dem 2:1 (2:1)-Heimerfolg der Fortuna gegen den über weite Strecken starken 1. FC Union Berlin.
Cheftrainer Norbert Meier verblüffte mit einem Kettenspiel der besonderen Art. Zu dritt statt zu viert standen die Rothemden in der Deckung auf einer Linie. Zumindest in der ersten Halbzeit. Dazu wirkten die Gastgeber in eben dieser offensiv wie von der Kette gelassen. Dass die Paderborner durch die 0:2-Schlappe in Karlsruhe die Fortunen wieder auf den dritten Fußball-Zweitliga-Platz klettern ließen, machte einen bemerkenswerten Nachmittag rund.
Es zählte nicht nur das pure Ergebnis. Sondern auch der Auftritt. Die Laufbereitschaft und die streckenweise gute spielerische Leistung ließ die Enttäuschungen von Dresden und Rostock (jeweils 1:2) zuletzt ein wenig vergessen. Die Dreierkette half mit, ein nötiges Ausrufezeichen zu setzen. Und die Brust wieder breiter werden zu lassen. „Wir haben eine gute Reaktion gezeigt“, stellte Coach Meier fest. Nüchtern. Nicht im Überschwang. Der einstige Werderaner ist lang genug im Geschäft um zu sehen, dass seine Taktik arg hätte in die Hose gehen können.
Lambertz gegen Zoundi
Das Abwehrtriumvirat mit Langeneke-Vertreter Juanan, Lukimya und Levels sah sich in Halbzeit eins zu oft einer leichtfüßig und schnell attackierenden Köpenicker Überzahl ausgesetzt. Weil vor allem Kapitän Andreas Lambertz Ex-Fortune Patrick Zoundi auf der linken Abwehrseite zu viel Freiraum gewährte.
Meier musste die Gefahrenzone personell stärken, brachte nach der Pause Dum als linken Verteidiger und entzog Union so weitgehend den Schwung. Vor der Pause hatten 33 637 Fans ein Fußball-Feuerwerk erlebt. Ilsø Seitfallzieher nach Rösler-Ecke war ein Höhepunkt. Der Gegentreffer von Simon Terodde nur drei Minuten später eher weniger. Der Ex-Fortune staubte einen Fangfehler von Keeper Michael Ratajczak ab.
Maximilian Beister holte nicht nur den Foulelfmeter zum 2:1-Siegtreffer durch Sascha Rösler heraus. Die HSV-Leihgabe wirkte endlich wieder spritzig, zielstrebig, gefährlich. Bei fast jedem Angriff.
Allerdings nur bis zur Halbzeit. Daniel Göhlert erwischte „Maxi“ mit einem üblen Tritt in die linke Wade. Beister musste zur Pause in der Kabine blieben, humpelte später auf Krücken umher. Erste Diagnose: mindestens eine schwere Wadenprellung, Einsatz in Fürth am nächsten Sonntag damit fraglich.
Und wie war’s nun mit der Dreierkette? „Wir hatten einige brenzlige Situation. Das gesamte Spiel allerdings sollte nun bei uns die Blockade im Kopf gelöst haben“, meinte Innenverteidiger Assani Lukimya-Mulongoti. „Sinn war es doch, von Beginn an Druck auf die Berliner aufzubauen. Das ist offensiv gelungen“, so Angreifer Thomas Bröcker.
„Unsere linke Seite sah nicht gut aus. Da stand von Union immer einer blitzeblank“, befand Elfmetertorschütze Sascha Rösler. Sportvorstand Wolf Werner mochte an der Kette nicht herummäkeln: „Nach vorn haben wir endlich wieder ganz anders gespielt. In dieser Verfassung können wir jeden in der Liga schlagen. Auch Greuther Fürth!