Düsseldorf. Das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga bleibt offen: Fortuna Düsseldorf kam im Spitzenspiel gegen den FC St. Pauli nicht über ein 0:0 hinaus. Vorteil: Die Fortuna bleibt Tabellendritter. Nachteil: Der FC St. Pauli ist weiterhin ein ernsthafter Verfolger.

Seit zwei Jahren gibt es im Düsseldorfer Stadtteil Flingern einen Friseursalon, den ein eingefleischter Fan des FC St. Pauli betreibt. Zu seinen Kunden gehören inzwischen auch ein paar Profis von Fortuna Düsseldorf. Auch vor dem Spitzenspiel gegen St. Pauli schauten mehrere Spieler vorbei: Hübsch machen für den Aufstieg, hieß die Devise. Das allein aber reichte nicht, denn Fortuna hätte am Montag den FC St. Pauli rasieren müssen. Doch der Schlager der 2. Fußball-Bundesliga, das Spitzenspiel im Aufstiegskampf, endete 0:0.

Kulisse? Erstligareif. Stimmung? Erstligareif. 47 484 Fans machten in der Düsseldorfer Arena mächtigen Rabatz. Nur das Spiel hielt lange nicht, was man sich vielleicht versprochen hatte. „Es ist ein echtes Top-Spiel um den dritten Platz“, hatte Düsseldorfs Präsident Peter Frymuth vorher gesagt. Stimmte, was die Ausgangslage anging: Fürth und Frankfurt steuern derzeit auf direktem Aufstiegskurs, Fortuna hatte als Dritter die Chance, sich mit einem Sieg fünf Zähler Vorsprung vor dem FC St. Pauli zu verschaffen. Bei noch sechs Spielen ein solides Polster.

Zwei Chancen für die Fortuna

Nur wie es dann oft so ist: Beide Mannschaften waren zunächst nur darauf bedacht, sich keine Blöße zu geben. Vor allem die Gäste warteten eine halbe Stunde lang ab, was Düsseldorf machen würde. So blieb die Partie vor der Pause vieles schuldig und lebte ausschließlich von der Spannung. Fortuna hatte immerhin zwei Chancen: Nach 19 Minuten flankte Tobias Levels von der rechten Seite in den Strafraum, Oliver Fink kam mit dem Kopf heran, doch der Ball strich ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Und als das Leder kurz vor der Pause im Kasten lag, hatte Schiedsrichter Wolfgang Stark längst abgepfiffen: Sascha Rösler hatte Keeper Benedikt Pliquett behindert.

So dauerte es eine Stunde, bis das Spiel Fahrt aufnahm. Was auch daran lag, dass St. Pauli mehr riskierte. Nach 59 Minuten musste Düsseldorfs Keeper Robert Almer mit dem Fuß gegen Fabian Boll klären, vier Minuten später hielt Almer auch den Schuss von Max Kruse sicher.

Ohne Beister fehlt der Fortuna die Zielstrebigkeit

Düsseldorf hielt dagegen, doch ohne den gesperrten Maxi Beister fehlte im Angriff die Zielstrebigkeit, auch wenn St. Pauli nach Gelb-Rot gegen Carlos Zambrano in der letzten Viertelstunde in Unterzahl spielte. Zambrano spuckte Sascha Rösler, mit dem er sich beharkt hatte, beim Verlassen des Platzes aufs Trikot. Am Ende aber rasierte zumindest keiner keinen, das Rennen um den Aufstieg bleibt offen.