Düsseldorf. . Herausforderungen sind dazu da, um sie anzunehmen! Norbert Meier ist nicht gerade jener Typ Fußballtrainer, der verschüchtert die Flinte ins Korn wirft. Miese Leistung in Cottbus, eine schwache Halbzeit gegen Braunschweig, zweimal nur 1:1? „Jetzt geht’s doch erst richtig los“, konterte der ehemalige Bremer Nationalspieler angriffslustig die erneute Schwächephase der Düsseldorfer Fortuna. Und bekräftigte beim Blick auf die Zweitliga-Tabelle schlicht: „Wir haben noch sieben Spiele. Ich hake da gar nichts ab.“ Platz eins und zwei sind gemeint.

Fortuna-Trainer Norbert Meier will das anstehende Treffen mit dem FC St. Pauli (Montag, 20.15 Uhr, Arena) nicht nur als Top-Match um jenen dritten Platz gewertet wissen, der zwei Entscheidungsspiele gegen den Drittletzten der Bundesliga am 11. und 15. Mai ermöglichen würde. Der Coach sieht auch Greuther Fürth (sechs Punkte Vorsprung) und die Frankfurter Eintracht (fünf Punkte) noch nicht enteilt.

Zuletzt fehlte den Fortunen jedoch einiges, um die Chance auf die Bundesliga-Rückkehr nach 15 Jahren Abstinenz aufrecht zu erhalten. Leidenschaft beispielsweise. Und jene Portion Laufbereitschaft, mit der die Rothemden in der Hinrunde die meisten Gegner dominiert, manchmal auch schlicht überrannt hatten. Die fleißige Bewegung gilt schließlich als Grundlage dafür, dass ein schnelles Ball-Spiel überhaupt möglich ist.

Rösler sorgte im Hinspiel für Aufruhe

Im Hinspiel am Millerntor lieferten die Meier-Mannen eine ihrer besten Saisonleistungen ab, dominierten den Bundesliga-Absteiger in der zweiten Halbzeit und siegten hochverdient mit 3:1. Im Mittelpunkt des Geschehens stand da Fortuna-Antreiber Sascha Rösler.

Paulis Cheftrainer Andre Schubert verbalisierte nach der Schlappe Kritik an der bisweilen hitzköpfigen, gestenreichen Gangart des 35-jährigen Blondschopfs. „Es gab gewisse Dinge auf dem Platz, die haben mit Fußball nicht viel zu tun. Da sind wir Fortuna auf den Leim gegangen“, erklärte Schubert verschnupft, nachdem seinen Mannen der Taktstock aus der Hand geglitten war, „vielleicht waren wir aber auch nicht cool genug.“

Fortuna gerät zu oft in Rückstand

Eine gewisse Nervenstärke ging den in der Hinrunde ungeschlagenen Fortunen in der Rückrunde auch etwas ab. Nicht nur, dass die Trefferausbeute vor der Pause (vier plus ein Elfmeter in zehn Spielen) zu wünschen übrig lässt. Die Endspurtstärke der Hinrunde (zehn Treffer in der Schlussviertelstunde) hat sich nahezu in Luft aufgelöst. In acht von zehn Matches lag Fortuna dazu 0:1 hinten. Cheftrainer Meier kennt die Fakten. Und fordert: „Wir brauchen eine komplette Leistung.“