Saint-Denis. Auch gegen Frankreich haben mehrere türkische Spieler mit dem Militärgruß salutiert. Als Ayhan sich weigerte, kam es zu einem kurzen Disput.
Der Düsseldorfer Bundesliga-Profi Kaan Ayhan hat sich nach dem 1:1 (0:0) der türkischen Fußball-Nationalmannschaft beim EM-Qualifikationsspiel in Frankreich dem militärischen Gruß einiger Mitspieler nach seinem Ausgleichstreffer in der 81. Minute nicht angeschlossen.
Dabei hatte die Mehrzahl der türkischen Profis mit dem Militärgruß salutiert um damit die türkischen Streitkräfte zu unterstützen, die am Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien beteiligt sind. Dieser Einsatz wird international scharf kritisiert.
Auch Karaman verweigert Militärgruß
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Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, habe es nach der politischen Geste einen kurzen Disput zwischen Verteidiger Merih Demiral von Juventus Turin und Ayhan gegeben.
Demiral soll den Torschützen dazu animiert haben, ebenfalls zu salutieren. Dieser habe aber seinen Weg zurück aufs Feld fortgesetzt, was Fotos vom Spielfeld belegen. Auch sein Düsseldorfer Teamkollege Kenan Karaman soll sich nicht an dem militärischen Jubel beteiligt haben.
Zweitligist St. Pauli trennt sich von Cenk Sahin
Zuletzt hatte bereits eine Solidaritätsbekundung des Zweitliga-Profis Cenk Sahin vom FC St. Pauli für das türkische Militär für Aufregung gesorgt. Sahin hatte in türkischer Sprache gepostet: „Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!“. Angehängt ist der Name der Militäroperation.
Der Club distanzierte sich von dem Instagram-Post. Die St.-Pauli-Ultras forderten die sofortige Entlassung von Sahin. Am Montag gab der Zweitligist bekannt, dass er sich mit sofortiger Wirkung von seinem Mittelfeldspieler trennt. Zur Entscheidungsfindung hätten vor allem die „wiederholte Missachtung der Werte des Vereins sowie der Schutz des Spielers“ beigetragen, teilte der Klub mit. Sahins noch bis 2021 laufender Vertrag wurde noch nicht aufgelöst.
Löw verteidigt Gündogan und Can
Auch die beiden deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Emre Can stehen in der Kritik. Sie hatten auf Instagram ein umstrittenes Jubelbild der türkischen Nationalmannschaft bei dem 1:0-Sieg gegen Albanien geliked. Beide hatten allerdings umgehend einen politischen Hintergrund ihrer Likes abgestritten.
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Bundestrainer Joachim Löw nahm Gündogan und Can nach dem Qualifikationsspiel gegen Estland (3:0) in Schutz: „Wer beide Spieler kennt, der weiß, dass sie gegen Terror, gegen Krieg sind“, sagte Löw. „Beide wollten dem Spieler, mit dem sie mal zusammengespielt haben, einfach nur gratulieren.“ (dpa)