Düsseldorf. . An der Seite von Trainergrößen wie Heynckes feierte er zahlreiche Erfolge: Auch bei Fortuna Düsseldorf will Peter Hermann seiner Linie treu bleiben.

Werkself-Flüsterer, HSV-Messias – es gibt unzählige Kränze, die Peter Hermann schon gewunden wurden. Trainer, Spieler – alle schwärmen sie vom sachlichen und unaufgeregten Mann an der Seitenlinie mit dem XXL-Erfahrungsschatz. Zurecht, wenn man sich einmal die beeindruckende Vita von Fortunas neuem Co-Trainer ansieht. Vielen namhaften Trainer-Größen hat der 63-Jährige bereits attestiert. Ob ein Christoph Daum (182 Spiele), Klaus Augenthaler (94), oder Klaus Toppmöller (95). Natürlich thront über allem die Zusammenarbeit mit Jupp Heynckes (109) und das Triple 2013 mit den Münchener Bayern. Es war der Höhepunkt einer beeindruckenden Laufbahn, die nun bei der Fortuna an der Seite von Cheftrainer Frank Kramer in der zweiten Liga ihre Fortsetzung findet.

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„Als ich Frank Kramer das erste Mal getroffen habe dachte ich, dass es funktionieren kann. Er hat einen sehr kompetenten Eindruck gemacht und weiß, was er will. Das ist wichtig, denn man muss vom Training zumindest in groben Zügen dieselben Vorstellungen haben“, sagt Hermann. Aufgabenteilung ist dem neuen Fortuna-Duo dabei fremd: „Jeder muss alles machen. Eine strikte Aufgabenteilung gibt es nicht. Es wird gemacht, was gemacht werden muss.“

Schulte machte Hermann Fortuna schmackhaft

Auf dem Platz wirkt Hermann mit seiner typisch gelassenen Art. Sachlich, nie übertrieben, bei Passübungen auch schon einmal fordernd mit ganzem Körpereinsatz. Bei den Spielern genießt er eine natürliche Autorität. Das war bei seinen vorherigen Stationen nicht anders, als er von Kickern nach den regulären Übungseinheiten immer noch um eine Sonderschicht gebeten wurde. „Wenn die Spieler das wünschen, werde ich das natürlich auch bei der Fortuna anbieten. Ich handhabe es immer so, dass jeder Spieler nach dem Training noch zu mir kommen kann, um gewisse Dinge zu verbessern.“

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Es war Fortunas Ex-Manager Helmut Schulte, der Hermann einen Wechsel in die Landeshauptstadt schmackhaft machte. „Helmut Schulte hat mich nach Weihnachten angerufen. Bei mir stellte sich zunächst die Frage, ob ich überhaupt noch etwas machen wollte. Ich habe die 45 Jahre voll, könnte in Rente gehen“, grinst Hermann, der dann doch zügig eine Entscheidung traf. Und das gegen den FC Bayern München. „Ich hatte auch ein Angebot vom FC Bayern, wo ich die Amateure trainieren sollte, aber die Fortuna zahlt besser“, flachst Hermann, für den die Heimatnähe nach Leverkusen sicherlich auch eine entscheidende Rolle spielte. 21 Jahre lang arbeitete er unterm Bayer-Kreuz. Bei Alemannia Aachen wäre er fast schwach geworden, die Rolle des „ewigen“ Co gegen den Cheftrainerposten einzutauschen. Für sein vielzitiertes Sieger-Gen hat er eine ganz einfache Erklärung: „Das ist nichts anderes als harte Arbeit. Das wird auch bei Fortuna so sein!“