Düsseldorf. Der Aufsichtsrat des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf zog die Notbremse und entband Manager Helmut Schulte mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben.

Der Aufsichtsrat von Fortuna Düsseldorf hat auf die anhaltende sportliche Talfahrt der vergangenen Wochen reagiert und Sportvorstand Helmut Schulte am Montagmittag mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das neunköpfige Kontrollgremium des Fußball-Zweitligisten sei nicht mehr davon überzeugt, mit Schulte einen sportlichen Kurswechsel zu erreichen. „Wir haben diese Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt getroffen, um den Zeitvorteil mit Blick auf die Kaderplanung nutzen zu können“, sagte Aufsichtsratschef Marcel Kronenberg, der dem Manager ausdrücklich für seine geleistete Arbeit dankte, im selben Atemzug aber auch betonte: „Fortuna und Helmut Schulte haben einfach nicht mehr zueinander gepasst.“

Mit der jüngsten 0:2-Blamage vom Freitagabend gegen Tabellenschlusslicht VfR Aalen stürzte die Fortuna als schwächste Mannschaft der Rückrunde zwei Spieltage vor dem Saisonende auf den elften Tabellenplatz ab.

Schulte stand bereits seit Wochen im Zentrum der Kritik von Fortunas Anhängern. Der Druck auf den gebürtigen Sauerländer und die Verantwortlichen, die sich nun zum Handeln gezwungen sahen, wuchs von Niederlage zu Niederlage und gipfelte am Freitag in minutenlangen „Schulte-raus-Rufen“ von den Zuschauerrängen.

Fortuna-Anhänger werfen Schulte eine misslungene Personalpolitik vor

Schulte sah sich nach der Partie noch als Bauernopfer: „Sündenböcke müssen immer gefunden werden. Erst kommt der Trainer dran, dann der Sportdirektor. Das ist doch normal in so einer Situation.“ Drei Tage später wurde Schulte von der Normalität eingeholt.

Die Anhänger werfen dem Sportvorstand, der zu Beginn des vergangenen Jahres bei Fortuna Wolf Werner beerbte und von diesem in den ersten Wochen eingearbeitet wurde, eine misslungene Personalpolitik vor. Dass sich Schulte zudem in der Winterpause gegen Neuzugänge aussprach, wurde ihm angesichts des Absturzes der Mannschaft nun zum Verhängnis.

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Intern wirft man Schulte, der 13 Jahre lang in verschiedenen Positionen beim FC St. Pauli und zuletzt bei Rapid Wien in Österreich tätig war, zudem eine (zu) große Distanz zur Mannschaft vor.

Bis die Nachfolge von Helmut Schulte geklärt ist, wird Fortunas künftiger Cheftrainer Frank Kramer in enger Abstimmung mit Fortunas Scouting-Abteilung um Stefan Studer die Kaderplanung für die kommende Saison forcieren.

Fortunas Aufsichtsrat will sich Ende der Woche erneut zusammensetzen und die Gesamtsituation des Vereins ausführlich analysieren. Nach der Beurlaubung von Ex-Trainer Oliver Reck ist Helmut Schulte der zweite Fortuna-Funktionär, der in dieser Saison vorzeitig von seinem Amt entbunden wurde. Und noch ist die Saison nicht beendet.