Düsseldorf.. Mit dem neuen Trainer Taskin Aksoy sollte im Februar ein klares Zeichen gesetzt und ein Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden werden – ohne Erfolg.

„Wir möchten durch diesen personellen Wechsel ein klares Zeichen an die Mannschaft setzen, dass die Saison für uns noch nicht abgehakt ist. Im Gegenteil, wir möchten mit einem neuen Trainer schnell in die Erfolgsspur zurückfinden.“ Mit diesen Worten begründete Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte am 23. Februar die Beurlaubung von Oliver Reck. Den rot-weißen Zweitligisten in die besagte Erfolgspur zurückbringen sollte fortan die Interimslösung Taskin Aksoy. Und anfangs schien der Plan aufzugehen.

Mit einem knappen aber dafür umso lauter umjubelten 2:1-Sieg feierte der 47-jährige Fußballlehrer gegen den 1. FC Heidenheim seine Premiere als Profi-Trainer. Dass sich die Priorität plötzlich vom Ausbilden vielversprechender U-23-Talente aus dem Flingerner Regionalliga-Team zum erfolgsorientierten Punktesammeln in der 2. Bundesliga verschoben hat, störte den gebürtigen Berliner nicht.

Effekt des Trainerwechsels hat sich aufgelöst

Spätestens mit der 0:4-Klatsche gegen den abstiegsbedrohten FC St. Pauli hat sich jedoch der Effekt eines Trainerwechsels aufgelöst. Denn mittlerweile ist Fortuna wieder da angekommen, wo sie Ex-Coach Reck hinterlassen hatte – auf dem siebten Tabellenplatz. Brachte den heute 50-Jährigen damals die schwache Performance seines Teams beim FC Nürnberg (1:3) um seinen Job, sorgte der vergangene Auftritt bei den Kiezkickern für den absoluten Tiefpunkt unter Aksoy.

So schlecht wie gegen Pauli trat Fortuna lange nicht auf. Dabei konnten die Rot-Weißen noch froh sein, dass die höchste Saison-Pleite nicht in einer Einstellung eines Rekords endete. Die bis dato höchste Auswärtsklatsche verpassten sie nur um ein einziges Gegentor. Am 28. Mai 1999 unterlag Fortuna 0:5. Gegner damals? Richtig, St. Pauli!

Sportvorstand Schulte fahndet noch nach einem neuen Cheftrainer

„Zwei Totalausfälle kann man kompensieren, aber nicht zehn“, versuchte Aksoy den erschreckenden Auftritt seiner Mannschaft zu rechtfertigen. Dabei stellt sich langsam aber sicher die Frage: Ist Fortuna untrainierbar? Gibt es so etwas überhaupt? Wenn ja, dürfte sich der Vorwurf an Sportvorstand Schulte richten. Stellte er doch das aktuelle Team zusammen. Natürlich auch in Absprache mit Reck.

Damit spätestens zur kommenden Saison die Flingerner „wieder in die Erfolgsspur“ zurückfinden, fahndet Schulte immer noch nach einem Cheftrainer. Ein möglicher Kandidat wäre auch die bisherige Interimslösung Aksoy. Aber könnte er Aufstiegsträume verwirklichen?

Zwei Gegentreffer pro Partie

Fünf Spieltage lang trainiert er nun die Flingerner. Mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von minus drei steht Fortuna da auf dem zehnten (!) Tabellenrang. Aufstiegskandidaten wären in diesem Zeitraum dagegen der 1. FC Kaiserslautern (11 Punkte), SV Darmstadt (10) und RB Leipzig (10). Besorgniserregend ist dabei vor allem die Defensive – mit statistisch zwei Gegentreffern pro Pflichtpartie, seit Aksoy das Sagen hat. Zur Verteidigung des Fußballlehrers sei hervorgebracht, dass auch er nur mit dem vorhandenen Personal arbeiten kann. Respekt verdient zudem, dass er keine Angst vor unpopulären Entscheidungen hat, wie beispielsweise die Degradierung von Kapitän Adam Bodzek beweist.

Bleibt die Frage: Wie sieht das nächste klare Zeichen aus, um Fortuna wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen?