Düsseldorf. . Der neue Fortuna-Coach Taskin Aksoy formte einst einen Profi aus Tugrul Erat. Stürmer Joel Pohjanpalo droht der Weg auf die Düsseldorfer Ersatzbank.

Eigentlich wollte Fortunas Talent Tugrul Erat Coach Taskin Aksoy nicht so schnell wieder sehen – zumindest nicht auf dem Trainingsfeld. Aber nicht, weil sich beide nicht verstehen würden. Sondern vielmehr aus dem Grund, dass ein Wiedersehen vor wenigen Tagen noch eine Degradierung des Fußballers aus dem Zweitliga-Kader in die Flingerner Reserve bedeutet hätte. Doch nach der Beförderung Aksoys vom U-23-Coach zum Interimstrainer der Profis dürfte das Wiedersehen auf Augenhöhe 2. Bundesliga wohl für beidseitige Freude gesorgt haben.

Die entscheidenden Prozente

Seit seinem Amtsantritt im Sommer 2012 kennen sich Erat und der gebürtige Berliner. Letztlich gelang dem Flügeldribbler unter dem 47-Jährigen auch der Durchbruch zum etablierten Profi. Entdeckt hatte Aksoy das einstige Talent aber nicht. Vor fast vier Jahren beorderte der damalige U-23-Trainer Goran Vucic den damals 18-jährigen Jungspund vom Flingerner Nachwuchs ins Regionalliga-Team. Doch Aksoy holte letztlich die entscheidenden Prozente aus Erat raus, verhalf ihm aus einem wochenlangen Leistungstief und formte ihn zum Zweitliga-Profi. Seit Donnerstag ist klar: Der heute 22-Jährige dürfte nicht der letzte Flingerner Regionalliga-Kicker sein, den Aksoy zum rot-weißen Elite-Kicker formt.

So ging am Donnerstagmittag bei einigen Trainingskiebitzen gleich das fröhliche Rätselraten los, wer denn die drei Neulinge seien. Bei diesen handelte es sich um Innenverteidiger und U-23-Vize-Kapitän Robin Urban, Rechtsverteidiger Marvin Ajani sowie Spielmacher Kaan Akca. Zumindest letzterer sollte einigen aus dem Trainingslager und/oder einigen Testspielen bekannt sein.

Interimstrainer Aksoy scheint offensichtlich trotz seiner eigenen Beförderung seine Wurzeln und damit allen voran die Reserve nicht vergessen zu haben. Auch charakterlich ist keine Veränderung feststellbar, betont zumindest Christian Weber. Seinerseits der rot-weiße „Pendelmeister“ zwischen Zweit- und Regionalligakader. „Taskin ist bei der Ersten genau der gleiche Trainer wie bei der Zweiten“, so Weber. Im Vergleich zum Anfang der Woche beurlaubten Oliver Reck führte Jonathan Tah hinzu: „Er ist ein sehr direkter Trainer!“

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Aksoy kritisiert mit Vorliebe auch mal, redet nicht alles schön wie sein Vorgänger und spricht seine Spieler gerne mit „meine Herren“ an. Zudem besinnt er sich offensichtlich wieder auf die sportive Basis, sprich räumliches Verschieben und Pressing. Taktisch wird der Fußballlehrer beim FC Heidenheim (Sonntag, 13.30 Uhr, live in unserem Ticker) auch sein geliebtes 4-2-3-1-System übernehmen. Mit einer Ausnahme bevorzugte der diese Grundausrichtung bei der Reserve in der laufenden Regionalliga-Saison.

Auch beim Training am Donnerstag ließ er diese Formation trainieren. Dabei kristallisierte sich folgende Aufstellung heraus: In der Innenverteidigung wird Bruno Soares an der Seite von Tah spielen. Dagegen rückt Adam Bodzek neben Sérgio da Silva Pinto auf die Sechser-Position. Im rechten Mittelfeld scheint Ben Halloran gute Karten zu haben. Hinter der Spitze setzt Aksoy zum Leidwesen von Joel Pohjanpalo wohl auf Michael Liendl.