Düsseldorf. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat sich am Montag von seinem Cheftrainer Oliver Reck getrennt. Die Nachfolge soll Taskin Aksoy antreten.

Schneller als erwartet hat Fortuna Düsseldorf die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt gezogen und nach der Beurlaubung von Trainer Oliver Reck die sportliche Führung in neue Hände gegeben. "Das Abschneiden in dieser Saison kann uns nicht zufriedenstellen. Wir möchten durch diesen personellen Wechsel ein klares Zeichen an die Mannschaft setzen, dass die Saison für uns noch nicht abgehakt ist", teilte Fortunas Vorstand Sport Helmut Schulte in einer schriftlichen Erklärung mit.

Nur einen Tag nach der 1:3-Pleite gegen den 1. FC Nürnberg entschied sich die Chefetage des rheinischen Traditionsclubs für eine Trennung von Reck, der einen Vertrag bis zum Saisonende hatte, und beförderte bis auf weiteres U23-Coach Taskin Aksoy zum Nachfolger. Der 48 Jahre alte Aksoy wird am Mittwoch um 10 Uhr die erste Trainingseinheit mit den Profis absolvieren. Bislang hat der gebürtige Berliner türkischer Abstammung das Regionalligateam der Fortuna betreut und die Mannschaft in der vergangenen Saison vor dem Abstieg bewahrt.

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Schulte erhofft sich von dem Trainerwechsel noch einmal einen Schub, den Aufstieg habe man noch längst nicht abgehakt. "Im Gegenteil, wir möchten mit einem neuen Trainer schnell in die Erfolgsspur zurückfinden", betonte Schulte.

Reck stand in der Kritik

Der in diesem Jahr noch sieglose Zweitligist hatte nach der Hinrunde auf Rang vier mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsrang durchaus gut im Rennen um die Aufstiegsplätze gelegen. Doch die insgesamt schwachen Auftritte vor allem vor eigenem Publikum mit nur drei Siegen aus elf Spielen haben die Elf zurückgeworfen. Dabei standen auch die taktischen und personellen Entscheidungen von Reck immer wieder in der Kritik. Oft wechselnde Startformationen, keine klare Nummer eins im Tor und keine klare Ausrichtung sorgten nicht gerade für Kontinuität.

Nach der zweiten Heimpleite in Serie am Sonntag hatte Schulte schon von einer "sehr, sehr traurigen Entwicklung" gesprochen. Zum Trainer wollte sich der Düsseldorfer Sportvorstand nach der Partie nicht äußern. Schulte betonte lediglich: "Wir hatten als sportliches Ziel, oben mitzuspielen". Das traute der Vorstand dem Team mit Reck nun offenbar nicht mehr zu.

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Dabei hatte der einst als Torwarttrainer verpflichtete Reck, der am Freitag 50 Jahre alt wird, dem Klub zweimal als Interimscoach aus der Patsche geholfen: Einmal nach der Trennung von Trainer Mike Büskens und später noch einmal nach der Erkrankung des zwischenzeitlich als Cheftrainer verpflichteten Lorenz-Günther Köstner.

Reck führte das Team auf Rang sechs und legte damit den Grundstein für seine Beförderung. "Sein Verhalten während der beiden Phasen als Interimstrainer war bemerkenswert und beispielhaft", sagte Schulte. Die jüngste Misserfolgsserie musste der einstige Nationalspieler nun mit seiner Beurlaubung bezahlen. (mit dpa)