Düsseldorf. In der 89. Minute schoss der Joker Fortuna Düsseldorf zu einem 1:0-Erfolg über Union Berlin und bescherte seinem Team eine versöhnliche Winterpause.
89 Minuten lang wurde die Geduld von Fortunas Fans gestern Abend ein letztes Mal für dieses Jahr auf eine harte Probe gestellt, ehe Mathis Bolly für einen kollektiven Jubelsturm auf und neben dem Rasen der Stockumer Arena sorgte. Mit seinem Siegtreffer zum 1:0 (0:0)-Erfolg sorgte der sprintstarke Stürmer des Fußball-Zweitligisten auf den letzten Drücker noch für einen versöhnlichen Jahresausklang der Düsseldorfer, die sich mit einem hart erarbeiteten Sieg gegen Union Berlin in die anderthalbmonatige Winterpause verabschiedeten.
Mit Erfolgserlebnis verabschieden
Die Fortuna wollte sich unbedingt mit einem Erfolgserlebnis von ihren Fans verabschieden, die von ihrer Mannschaft in dieser Saison bislang im eigenen Wohnzimmer nicht wahrlich mit siegreichen Auftritten verwöhnt wurden. Ein Bild, an dem sich allerdings auch am Freitag in der ersten Halbzeit nichts ändern sollte. Bei der Fortuna blieb es bei dem guten Vorsatz, die Fans gegen Berlin mit einem guten Gefühl aus dem Fußball-Jahr 2014 zu entlassen. Cheftrainer Oliver Reck hatte vor der Partie explizit betont, wie wichtig die Unterstützung von den Rängen sei. Dafür, so der 49-Jährige, müsse seine Mannschaft allerdings in Vorleistung treten. Letzteres blieben die Düsseldorfer in einer schwachen ersten Halbzeit allerdings schuldig, weshalb die anfängliche Unterstützung bereits zur Halbzeitpause in vereinzelten Pfiffen von den Rängen mündete.
Die Fortuna hatte zunächst abermals Mühe, das Spiel zu machen. Während Reck wieder auf sein gefährliches Sturm-Duo Benschop/Pohjanpalo setzte, das zuletzt in Braunschweig nur von der Bank kam, feierte Innenverteidiger Jonathan Tah auf der Doppel-Sechs an der Seite von Christian Gartner sein Debüt. Das Duo hatte jedoch anfänglich große Mühe, den gelbgesperrten Sergio da Silva Pinto und den verletzten Christopher Avevor zu ersetzen. Entscheidende Impulse in die von den Gästen ab der Mittellinie gut zugestellte Offensivzone blieben vorerst Mangelware. Die Berliner kamen ihrerseits, wie nicht anders zu erwarten, über die anfällige rechte Seite. Was Polter mit dem ersten Berliner Konter nach einer Viertelstunde fast ausgenutzt hätte, aber links am Tor vorbei schoss. Erst in der 27. Spielminute kam die Fortuna zu ihrem ersten gefährlichen Torschuss: Joel Pohjanpalo tankte sich über links im Laufduell gegen Toni Leistner durch, schoss Daniel Haas aber direkt in die Arme.
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Es dauerte bis zur zweiten Halbzeit, ehe sich Berlins Schlussmann über mangelnde Arbeit nicht beklagen konnte und die Fortuna ihre Schlagzahl erhöhte. Allen voran der bis zu diesem Zeitpunkt erneut unglücklich agierende Michael Liendl hatte gleich drei Chancen hintereinander zur Führung. Wurde der erste Schussversuch des Österreichers noch abgeblockt (51.), hatte er acht Minuten später Fortunas bis dahin größte Chance auf dem Kopf, als er Keeper Haas aus zwölf Metern alles abverlangte. Nach einem weiteren Schuss in die Arme des Schlussmanns war für Liendl Feierabend. Der für den Spielmacher in der 66. Minute eingewechselte Mathis Bolly benötigte indes gerade einmal eine Minute, um mit einem satten Schuss Richtung Winkel auf sich aufmerksam zu machen. Den Schuss des Abends sparte sich der Sprinter allerdings für die Schlussminute auf, als er über die rechte Seite konternd nach innen zog, um von der Strafraumgrenze mit links in den rechten Berliner Torwinkel zu treffen und seinem Team eine versöhnliche Winterpause bescherte.
„Wir hatten Probleme, auf diesem Rasen Fußball zu spielen“, bilanzierte Cheftrainer Oliver Reck, „deshalb haben wir in der zweiten Hälfte versucht, das Mittelfeld zu überbrücken und direkt auf die Stürmer zu passen. Mit Spucke und Verstand wollten wir den Druck erhöhen, was auch dank der drei funktionierenden Wechsel geklappt hat!“