Düsseldorf. . Im letzten Punktspiel des Jahres soll ein Sieg gegen Berlin her. Die Doppel-Sechs mit Pinto und Avevor fällt aus. Bomheuer hat Grippe. Trainer Reck setzt auf die Zuschauer.

Es war ein turbulentes Jahr für die Fortuna, wie Vorstandsboss Dirk Kall gestern Mittag betonte, das am Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) seinen sportlichen Ausklang findet. Wenn der Fußball-Zweitligist im letzten Punktspiel des Jahres in der Stockumer Arena den 1. FC Union Berlin empfängt, steht noch einmal viel für die Flingerner auf dem Spiel. Mit einem Sieg will sich die Mannschaft nicht nur erfolgreich von den eigenen Fans verabschieden. Vielmehr geht es auch darum, nach drei Niederlagen aus den zurückliegenden vier Spielen mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen. „Es ist wichtig, mit einem positiven Ergebnis das alte Jahr zu verlassen. Das würde uns viel Mut machen für die Rest-Rückrunde“, sagt Cheftrainer Oliver Reck.

Der 49-Jährige weiß allerdings auch um die Schwierigkeit dieser Aufgabe, denn gegen Berlin muss die Fortuna auf ihre Schaltzentrale im defensiven Mittelfeld verzichten. Während Antreiber Sergio da Silva Pinto bei der 1:2-Niederlage in Braunschweig seine fünfte Gelbe Karte kassierte, fällt sein Nebenmann Christopher Avevor mit einer Knochenprellung im rechten Knie verletzt aus. „Für Christopher ist es bitter, denn er hat sich zu einer festen Säule im Spielsystem entwickelt“, lobt Reck, „wir werden die Ausfälle als Mannschaft auffangen und Spieler auf diesen Positionen installieren, die uns Impulse nach vorne geben.“

Tah im Training auf der Sechs

Die offensichtlichste Variante wäre es, Mannschaftskapitän Adam Bodzek nach seiner Premiere als Linksverteidiger in Braunschweig zusammen mit Christian Gartner auf der Doppel-Sechs aufzubieten. Da Reck jedoch stets für eine Überraschung in der Aufstellung gut ist, wäre es nicht verwunderlich, wenn auch Jonathan Tah, wie bei der Trainingseinheit am Donnerstag getestet, auf der Sechserposition auflaufen würde.

„Es ist eine Option, wir haben es im Training mal ausprobiert“, so Tah, „es ist allerdings schon lange her, dass ich mal auf der Sechs gespielt habe, das war zuletzt mal beim Hamburger SV in einem Freundschaftsspiel. Ich habe auf dieser Position aber noch nie in einem Meisterschaftsspiel gespielt.

Cheftrainer Reck, der höchstwahrscheinlich auch auf Grippepatient Dustin Bomheuer verzichten muss, lässt sich alle Optionen offen und setzt auf die Fans. „Wir brauchen gegen Berlin jede Unterstützung und müssen das Publikum mit einbeziehen. Die Fans sind unser Faustpfand. Sie haben uns auch in kritischen Situationen immer unterstützt“, so Reck, der sich und sein Team gegenüber den Zuschauern in einer „Bringschuld“ sieht.

Reck: "Wir sind der Jäger"

Durch die Niederlage in Braunschweig ist die Fortuna auf den siebten Platz in der weiterhin engen Tabelle abgerutscht. Eine Situation, die Reck dennoch nicht unlieb ist: „Wir sind der Jäger und so lange wir oben dranbleiben, können wir jederzeit die Tabellensituation klarstellen!“ Drei Punkte gegen Berlin wären dafür äußerst hilfreich, auch um die dürftige Bilanz vor den eigenen Zuschauern aufzupolieren, denn in der Heim-Tabelle rangiert die Fortuna mit gerade einmal zehn Punkten auf dem 14. Platz.

Dass ein Sieg gegen die Köpenicker gelingt, daran hat Vorstandsboss Dirk Kall keinen Zweifel, der wie Sportvorstand Helmut Schulte möglichen Wintertransfers noch einmal eine Absage erteilte: „Wir haben vollstes Vertrauen in die Mannschaft, die am Freitagabend drei Punkte holen wird!“