Düsseldorf. Nach der schwächsten Saisonleistung fordert Fortuna-Trainer Oliver Reck von seinem Team in der Partie gegen Sandhausen eine entsprechende Reaktion.

„Der Schmerz“, sagte Julian Schauerte ein wenig nachdenklich, als er nach dem Training unter seiner Wollmütze hervorschaute, „sitzt noch tief“. Sechs Tage lang laufen der Rechtsverteidiger der Fortuna und seine Mannschaftskollegen des Fußball-Zweitligisten nun schon mit der 0:2-Niederlage beim ehemaligen Schlusslicht in Aalen auf den Schultern und in ihren Gedanken durch den Trainingsalltag. Es wurde viel geredet, analysiert, und abermals geredet. Fortunas erste Auswärtsniederlage seit 249 Tagen hat deutliche Spuren in den Köpfen der Spieler hinterlassen.

Die zweite Saisonniederlage hätte für sich genommen als Betriebsunfall verbucht werden können, hätte die Mannschaft nicht mit einem kollektiven Blackout zahlreiche Rätsel aufgegeben. „Wir müssen in jeder Hinsicht alles besser machen und ganz anders auftreten“, sagt Schauerte mit Blick auf das nächste Punktspiel, das für den 26-Jährigen eigentlich schon genug Brisanz birgt.

Wiedergutmachung betreiben

Wenn die Fortuna am Freitagabend (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) in der Stockumer Arena den SV Sandhausen empfängt, gibt es für den Blondschopf, der vor seinem Wechsel im Sommer nach Düsseldorf fünf Jahre lang in der Kurpfalz kickte, ein Wiedersehen mit den ehemaligen Teamkollegen. Weitaus bedeutsamer wird es für Schauerte und die Flingerner jedoch sein, die viel zitierte Wiedergutmachung zu betreiben und mit einer entsprechenden spielerischen Antwort gegen Sandhausen zu zeigen, dass jene Szenen vom vergangenen Samstag auf der Ostalb wirklich nur ein Betriebsunfall und keine Kursänderung hinein in einen Negativtrend waren.

„Wir haben uns diese Situation selbst zuzuschreiben“, sagt Adam Bodzek. Der Mannschaftskapitän richtete gemeinsam mit Sergio da Silva Pinto, der nach seinem Kieferbruch am Freitag erstmals wieder ins Teamtraining einstieg, ein paar Worte an die Teamkollegen. „Wir dürfen jetzt nicht den Teufel an die Wand malen und denken, dass wir keinen Fußball mehr spielen können. Wir haben gegen Sandhausen die Möglichkeit, das, was passiert ist, wieder zu reparieren!“

In dieselbe Kerbe schlägt auch Oliver Reck, der nach seiner ersten Auswärtsniederlage in der Meisterschaft als Cheftrainer der Fortuna nicht in Panik verfallen will. „Die Mannschaft hat in dieser Saison bislang immer eine Reaktion gezeigt, wenn sie es musste und das wird auch am Freitag der Fall sein“, ist der 49-Jährige überzeugt.

Für Schauerte geht es heute darum, „einen klaren Kopf zu behalten“. Er weiß um seine Stärken und die der Mannschaft und auch Cheftrainer Reck sieht sich mit seinem Neuzugang vollauf bestätigt: „Julian Schauerte hat uns bis heute in dem bestätigt, was wir vor seiner Verpflichtung im Scouting von ihm gesehen haben. Er ist an vielen Offensivaktionen beteiligt, schiebt den Angriff an und ist immer dabei, wenn die Post abgeht!“

Letzteres soll auch heute Abend gegen Sandhausen der Fall sein. „Wir wollen gegen Sandhausen die richtigen Antworten geben. Mit einem Heimsieg sind wir wieder im Rennen und haben einen Fuß in der Tür stehen“, sagt Oliver Reck mit Blick auf die Tabelle, in der seine Mannschaft vom zweiten auf den vierten Platz abrutschte. Eine starke Leistung gegen Sandhausen würde die Nachwehen von Aalen um einiges erträglicher gestalten.