Kiew. Uefa-Präsident Michel Platini hat sich erneut strikt gegen die Einführung der Torlinien-Technik ausgesprochen. “Ich bin absolut gegen die Torlinien-Technik“, so der Franzose. Nach dem “Torklau von Donezk“ bei der EM im Spiel Ukraine gegen England gibt es eine heiße Diskussion.

Uefa-Präsident Michel Platini hat sich erneut strikt gegen die Einführung der Torlinien-Technik ausgesprochen. "Ich bin absolut gegen die Torlinien-Technik. Was ist, wenn es ein Handspiel auf der Linie gibt, dann sieht das keine Technik der Welt. Wo sollen wir eine Grenze ziehen? Ich bin nicht nur gegen Torlinien-Technik, sondern gegen Technik an sich", sagte Platini am Samstag nach einer Sitzung des UEFA-Exekutiv-Komitees in Kiew und ergänzte: "Sepp Blatter weiß genau, wie ich darüber denke." Die UEFA-Exekutive forderte die FIFA und deren Regelhüter vom International Board IFAB zu einer "offenen Diskussion über technische Hilfe" auf. Mitglied im Exko der UEFA ist auch Theo Zwanziger.

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Der ehemalige DFB-Präsident sieht trotz der Ablehnung durch UEFA-Chef Platini Raum für die Einführung einer Torlinien-Technik. "Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass eine 100-prozentig funktionierende Torlinien-Technik durchaus als Ergänzung für das menschliche Auge des Schiedsrichter-Gespanns infrage kommt. Dies habe ich in der Vergangenheit bereits mehrfach betont. Und ich bin sicher, dass ich mit dieser Auffassung im UEFA-Exko auch nicht allein stehe, wie einige Wortbeiträge gezeigt haben", sagte der 67-Jährige dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Torklau von Donezk

Am kommenden Donnerstag (5. Juli) entscheiden Blatter und die IFAB bei einer Sitzung in Zürich über die Torlinien-Technik. Bei der EM in Polen und der Ukraine hatte es aufgrund des "Torklaus von Donezk", als der ungarische Schiedsrichter Viktor Kassai einen regulären Treffer des Ukrainers Marko Devic gegen England nicht anerkannte, heftige Kritik an den Torrichtern gegeben. (sid)