Donezk. . Portugals Superstar Cristiano Ronaldo war nach dem Aus bei der Europameisterschaft im Halbfinale gegen Spanien kaum zu trösten. Nach dem 2:4 im Elfmeterschießen fand er das Ganze nur „traurig und frustrierend“.
Vielleicht hat es daran gelegen, dass die mitgereiste Anhängerschar so überschaubar war. Oder die eigene Enttäuschung so gewaltig. Jedenfalls haben Portugals Nationalspieler nicht viel Zeit damit vergeudet, sich noch in der Donbass-Arena mit langatmigen Klatschparaden oder gar einer Ehrenrunde aus Donezk zu verabschieden. Nur Cristiano Ronaldo ist nach dem verlorenen Elfmeterschießen gegen Spanien länger breitbeinig auf dem Rasen stehen geblieben. Der Desperado hat dann mehrmals den Kopf geschüttelt, nur wussten viele nicht, was ihn mehr ärgerte. Dass er als Scharfschütze gar nicht mehr zum fünften Elfmeter antreten durfte, weil die im Spiel großartigen defensiven Diener Joao Moutinho und Bruno Alves zuvor gepatzt hatten? Oder dass seine Mannschaft nicht belohnt wurde. Zumindest nicht für das technisch-taktische Bravourstück in der regulären Spielzeit.
War bei Portugal nur Pech im Spiel? Nationaltrainer Paulo Bento handelte die Sache radikal-pragmatisch ab: „Spanien hat die effektiveren Elfmeter geschossen.“ Seine Akteure kamen trotz festgelegter Reihenfolge durcheinander – zum dritten Elfmeter standen plötzlich Alves und Nani am Kreidepunkt, „doch alles war abgemacht, Moutinho, Pepe, Nani, Alves, Ronaldo“, so Bento verwundert. Nani schickte Alves zurück, der dann prompt als Vierter einen Vollspannschuss an die Latte donnerte und niedergeschlagen zurückging.
Der hünenhafte Verteidiger von Zenit St. Petersburg hat hinterher beim Gang durch die Interviewzone nichts sagen wollen. Wohl aber ließ sich der heroenhaft herumstolzierende Real-Star Cristiano Ronaldo in dichter Umzingelung noch vernehmen. „Das alles ist einfach nur traurig und frustrierend“, klagte er. „Das sind jetzt schwierige Momente für mich.“
Wenn der glamouröse Künstler seinem Trainer gut zugehört hat, ist aber für das portugiesische Team nicht aller Tage Abend. Und der Durchbruch nah. „Wir können erhobenen Hauptes in den Urlaub gehen“, befand Bento, „wir können bei jedem Turnier gegen jedes Team auf jedem Level mithalten.“
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