Portugal gegen Spanien wird zum Duell der Real-Giganten
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Donezk. Gleich sieben Spieler der “Königlichen“ von Real Madrid werden am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Donbass Arena auf dem Feld stehen und um den Einzug ins EM-Finale kämpfen. Drei spielen bei Portugal, vier bei Titelverteidiger Spanien. Ein Klassentreffen in Donezk.
Sie kennen sich. Ziemlich gut sogar. Tausende Male wird es das Duell Cristiano Ronaldo mit Iker Casillas gegeben haben, im täglichen Training bei Real Madrid. Doch wenn sich der Portugiese Ronaldo und der Spanier Casillas am Mittwochabend in Donezk (20.45 Uhr) im Halbfinale der Europameisterschaft gegenüberstehen, wird aus dem Spaß ernst. Es geht um das EM-Finale in Kiew. Nicht mehr und nicht weniger. "Sie kennen uns, wir kennen sie", sagt Spaniens Mittelfeldspieler Xabi Alonso, wie Ronaldo und Casillas bei Real beschäftigt. Gleich sieben Spieler der "Königlichen" werden am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Donbass Arena auf dem Feld stehen, drei bei Portugal, vier bei Titelverteidiger Spanien. Klassentreffen in Donezk.
"Während des Spiels ist die Freundschaft vergessen. Aber es ist nur ein Fußballspiel. Danach ist alles wieder gut. Hier spiele ich für meine Nationalmannschaft und nicht mit meinen Vereinskollegen zusammen. Ich kämpfe am Mittwoch für Spanien", sagt Spaniens Außenverteidiger Alvaro Arbeloa, der im Alltag ebenfalls das Trikot von Real trägt. Die Kampfansage zeigt: Der Respekt vor dem iberischen Nachbarn aufseiten des Welt- und Europameisters groß. Portugal sei der bislang stärkste Gegner, hieß es in den vergangenen Tagen stets.
Spanien ohne "besonderen Plan"
Spanien siegt glanzlos
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"Sie sind sehr konterstark mit Nani und Cristiano. Dazu schlägt Bruno Alves gefährliche lange Pässe", stellte Co-Trainer Antonio Grande unter der Woche fest. Doch Spanien versucht den Spagat zwischen der nötigen Anerkennung für den Gegner und der Betonung der eigenen Stärken. Die Taktik würden sie nicht ändern, auch nicht für Cristiano Ronaldo. "Es gibt keinen besonderen Plan", sagt Xabi Alonso, der den Gegner dennoch stärker einschätzt als vor zwei Jahren bei der WM in Südafrika. Damals setzte sich Spanien nur knapp mit 1:0 durch.
Die Spanier ziehen unbeirrt ihren Stil durch und es ist davon auszugehen, dass Trainer Vicente del Bosque auch im Halbfinale erneut auf einen klassischen Mittelstürmer verzichtet und auf Cesc Fabregas in vorderster Front setzt. Für das Prinzip wurde und wird del Bosque kritisiert, das Spiel Spaniens sei langweilig. "Ich akzeptiere andere Meinungen", sagt der Trainer, "aber der Erfolg gibt uns recht." Ob seine Position auf dem Feld ein wenig wie die von Lionel Messi in Barcelona sei, wurde Fabregas am Montag noch gefragt. "Niemals würde ich mich mit Leo vergleichen. Er ist der beste Spieler, den es je gab", sagte Fabregas.
"Ronaldo ist eigentlich von einer anderen Welt"
Bei den Portugiesen sind sie da anderer Meinung. Der beste Spieler, weil der kompletteste und professionellste, sei Cristiano Ronaldo sagen sie. "Ronaldo ist eigentlich von einer anderen Welt", behauptet sogar Portugals bislang so bärenstarker Innenverteidiger Pepe. Doch allein von ihrem Superstar wollen sie ihr Abschneiden dann auch nicht abhängig machen. "Das Team ist nicht von einem einzelnen Spieler abhängig. Der ganze 23-Mann-Kader ist wichtig. Wir arbeiten als Kollektiv - nur so werden wir erfolgreich sein", sagt der frühere Bundesligaprofi Ricardo Costa.
Und die Portugiesen können sich sehr wohl auf die Fahne schreiben, dass sie auch ohne einen Cristiano Ronaldo in Top-Form guten Fußball spielen können. Im ersten Gruppenspiel gegen die bislang so starken Deutschen waren sie ein ebenbürtiger Gegner, obwohl Ronaldo eher enttäuschte. In Spiel zwei gegen Dänemark erwischte Ronaldo einen rabenschwarzen Tag - Portugal aber siegte 3:2. Dennoch wird es Trainer Paulo Bento am liebsten sein, wenn beides zusammenkommt: ein starkes Kollektiv und ein herausragender Cristiano Ronaldo. Dann ist wohl alles möglich. (dapd)
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