Danzig. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist pünktlich in Polen auf dem Lech-Walesa-Flughafen gelandet. Mehrere Schaulustige verfolgten die Landung von Joachim Löws Team. Besondere Ehre wurde Lukas Podolski zuteil, der heute seinen Geburtstag feiert.

Pünktlich gelandet, aber eine klemmende Tür sorgte für eine größere Verzögerung bei der Abfertigung: Auf die Minute genau landete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Montag um 15.05 Uhr auf dem Lech-Walesa-Flughafen in Danzig, doch dann dauerte es. 17 Minuten mussten Bundestrainer Joachim Löw, die 23 Nationalspieler und der große Tross der Begleiter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) warten, bis nach dem 70-minütigen Flug die Vordertür der neuen Boeing 747-8 zu öffnen war und alle über eine Gangway das brandneue Flaggschiff der Lufthansa mit dem Namen "Brandenburg" verlassen konnten.

Kein Roter Teppich, kein Begrüßungskomitee, keine Musikkapelle wie so oft bei derartigen Anlässen erwartete die deutsche Mannschaft, als ihre Mission Titelgewinn bei der Europameisterschaft mit Betreten des polnischen Bodens ganz offiziell begonnen hatte. Das Ganze war letztlich vor allem ein PR-Termin für die Fluggesellschaft. Aus DFB-Sicht war die Aktion sogar ein recht fragwürdiger Vorgang, weil das Flugzeug mit rund 500 Plätzen nur zu etwa einem Drittel besetzt war - mit der DFB-Delegation, der Lufthansa-Crew und einigen Medienvertretern.

Damit war die Umweltbilanz der Reise von Frankfurt am Main nach Danzig wenig effektiv. "Benders, da ist noch Pfand drauf" - der DFB, der sich unter anderem mit einem solchen Motto für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen als besonders Umwelt verantwortlich präsentieren möchte, verstieß mit der Anreise in einem nur zur Hälfte besetzten Riesen-Jumbo gegen diese selbst gesetzten Ansprüche.

Comedian Steffen Müller gratulierte Geburtstagskind Podolski

Mehrere hundert Schaulustige erwarteten vor dem Abfertigungsgebäude hinter Zäunen die Mannschaft, die auf dem Rollfeld sofort in einen von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bereitgestellten Bus stieg und schließlich 30 Minuten nach der Landung, eskortiert von sieben Wagen, direkt in das Hotel Dwor Oliwski, dem Basisquartier für die EM in Polen und der Ukraine fuhr. Die Fans bekamen das Team nur flüchtig durch die Busfenster zu sehen.

Der Flug verlief ruhig. Steffen Müller rief "Dzien dobry", zu deutsch "Guten Tag". Der Deutsche ist ein in Polen sehr berühmter Comedian, der den Nationalspielern noch ein paar launige Worte zum EM-Gastgeberland erzählte und sie passend einstimmte. Am Abend sollte Müller das öffentliche Training im Lech-Danzig-Stadion vor erwarteten 10.000 Zuschauern moderieren.

In der "Brandenburg", die nach ihrem Jungfernflug nach Washington am vorigen Freitag diesmal kaum ausgelastet war, gratulierte Müller dem prominenten Geburtstagskind. Lukas Podolski feierte am Tag der Rückkehr in sein Geburtsland seinen 27. Geburtstag. Er bekam ein Geschenk mit unbekanntem Inhalt. Später solle er, verriet ein DFB-Mitarbeiter, den obilgatorischen Geburtstagskuchen bekommen. (dapd)