Évian-les Bains. . Das DFB-Team kann gegen Frankreich wieder auf Bastian Schweinsteiger setzen. Der Kapitän hatte das Abschlusstraining komplett absolviert.
Oft schon ist Bastian Schweinsteiger in den vergangenen Jahren abgeschrieben worden. Das Knie schmerzte immer wieder, und immer wieder schien es unwahrscheinlich, dass er rechtzeitig zu den großen Spielen zurück kommt. Doch er hat es offenbar wieder geschafft, hat seine Knie-Verletzung aus der Viertelfinalschlacht gegen Italien auskuriert, um im Halbfinale spielen zu können. Auch Joachim Löw verkündete vor dem EM-Halbfinale gegen Frankreich am Donnerstag (21 Uhr, ZDF): „Die Verletzung ist so gut wie auskuriert, er wird auf jeden Fall beginnen.“
Am Mittwochvormittag absolvierte er ohne Probleme das Abschlusstraining. „Bastian hat gegen Italien gezeigt, dass er die Physis hat“, erklärte Löw.
Hummels und Khedira fehlen
Doch gerade vor dem Hintergrund, dass mit Mats Hummels (gelbgesperrt) und Sami Khedira (verletzt) wichtige Säulen ausfallen, glaubt der Bundestrainer an den Wert des Kapitäns: „In einem Hexenkessel wie in Marseille ist seine Erfahrung in so einem Spiel umso wichtiger.“ Schweinsteiger ist der, der das deutsche Spiel am zuverlässigsten organisiert.
Da Hummels, der bislang mit überdurchschnittlicher Abwehrarbeit überzeugt hat, in der Innenverteidigung fehlen wird, ist darüber hinaus eine neue Rollenverteilung notwendig. Die so gut funktionierende Hintermannschaft wird auf die Belastungsprobe gestellt. „Die Franzosen werden vor eigenem Publikum mit aller Wucht und Physis nach vorne spielen“, sagt Löw und lobt die Offensive um Olivier Giroud und Antoine Griezmann.
Dreierkette wäre eine Option
Nun gilt Benedikt Höwedes als derjenige, der Hummels ersetzen soll. Der Schalker hat auch gute Erinnerungen an entscheidende Spiele gegen Frankreich. Im finalen Qualifikationsspiel zur U21-Europameisterschaft 2009 traf er in der 90. Minute und löste das Ticket zu einem Championat, das die DFB-Auswahl mit den damaligen Jung-Profis Neuer, Khedira, Boateng, Özil und Hummels gewann. Auch die Dreier-Abwehrkette – erfolgreich gegen Italien – wäre denkbar. Dann würden Höwedes und Mustafi neben Jerome Boateng auflaufen.
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Fraglich ist vor allem noch, wer Mario Gomez nach dessen Turnier-Aus wegen eines Muskelfaserrisses ersetzen wird. Der verletzte Stürmer ist auf jeden Fall mit in nach Marseille gereist, um zu verfolgen, wer für ihn die Tore schießt. Als Vertreter kommen vor allem zwei infrage, die bisher weniger Glück hatten: Thomas Müller und Mario Götze.