Berlin. Als Ausrede lässt BVB-Trainer Klopp das nicht gegebene Tor von Mats Hummels im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München nicht gelten. Trotzdem haderte der Coach mit Schiedsrichter Florian Meyer: Der Ball sei so weit drin gewesen, “das kann man sehen, da braucht man keine Torlinientechnik“.
Als Jürgen Klopp die vielleicht entscheidende Szene des DFB-Pokal-Finales auf dem Bildschirm der ARD sieht, kann er nur anfangen zu lachen: "Hohohoho - selten hätte einem Spiel ein Tor so gut getan wie bei uns heute", so der Trainer von Borussia Dortmund. Gemeint ist die 64. Minute im hart umkämpften Spiel gegen den Deutschen Meister Bayern München. Abwehrspieler Dante hatte beim Spielstand von 0:0 einen Kopfball von Mats Hummels erst hinter der Linie geklärt. Aber Schiedsrichter Florian Meyer hatte den Treffer nicht gegeben.
"Alle Auswechselspieler, die schlechter stehen als der Linienrichter, haben gesehen, dass das Ding soweit drin ist. Da braucht man keine Torlinientechnik", ärgert sich Klopp. Mit Blick auf Dante fügt er hinzu: "Wenn ein Spieler das schafft, mit dem Standbein auf der Linie zu stehen und den Ball wegzuhauen, ohne dass er drin ist, kann er damit beim Cirque de Soleil auftreten".
Klopp flüchtet sich vor Ärger in Sarkasmus
Nach dem Spiel hat Klopp nach eigener Aussage den Schiedsrichter darauf angesprochen. Dieser habe gesagt, dass halt die Torlinientechnik fehle. "Torrichter hätten auch helfen können, aber vielleicht haben sie keine Zeit gehabt oder waren alle schon im Urlaub", meinte Klopp dazu in der ARD sarkastisch.
Mats Hummels schilderte die Szene nach dem Spiel so: "Ich habe sofort gesehen, dass er drin war, aber ich war ja auch nur einen Meter entfernt. Der Verantwortliche war weiter weg, für den war es schon schwieriger. Aber das soll keine Ausrede dafür sein, dass wir das Spiel verloren haben."
Nicht gegebenes BVB-Tor sei keine Ausrede für die Niederlage
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Das nicht gegebene Tor wollte Klopp auch nicht als Ausrede für die Niederlage gegen die Bayern gelten lassen: "Wir haben die Bayern ja auch nicht gerade an die Wand gespielt. Dazu waren drei, vier Spieler nicht in Normalform bei uns."
Trotzdem landete der Trainer in seiner Analyse am Ende wieder bei der Schiedsrichterleistung: "Mich stört, wie taktische Fouls bewertet werden" So hätte Martinez unzählige taktische Fouls gemacht und ein Lahm hätte ebenfalls nach vier Minuten schon die gelbe Karte sehen müssen, so Klopp. "Seitdem ich in Dortmund bin, sind wir Erster, Zweiter oder Dritter in der Fairplay-Tabelle und werden behandelt als würden wir alles kaputt treten - das muss wohl an mir liegen", resümiert der BVB-Coach und spielt damit auf seine häufigen Auseinandersetzungen mit den Schiedsrichtern an.